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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn die Fahrgäste dem Busfahrer helfen müssen
Der Bus am Hermannplatz fährt nicht ab. Beim Fahrer hektisches Gerede,
Telefonieren. Die Polizei kommt. „Notfall“, sagt der Berliner Wachtmeister.
„Alle aussteigen, hier geht’s nicht weiter.“
Ich steige aus, der Beamte kommt an mir vorbei. Papa war auch Beamter,
vielleicht bin ich da mal freundlich. „Vielen Dank, Herr Polizist!“, rufe
ich. „Imma gerne, imma gerne“, meint der, setzt sich in seinen Dienstwagen,
gibt ordentlich Gas, fliegt fast über die Straße – mit offener Fahrertür.
Kurz überlege ich, ob die Polizeiserie „Alarm für Cobra 11“ ein
Dokumentarfilm ist.
Wir steigen in einen neuen Bus, der auch nicht fährt. Der Busfahrer übers
Mikro: „Liebe Fahrgäste, ich müsste zurücksetzen, da brauche ich jemand,
der mich einweist.“ Ich steige aus und winke dem Fahrer. Wieder im Bus
klatschen die Fahrgäste Applaus. Das habe ich gut gemacht! „Haben Sie keine
Rückfahrkamera?“, frage ich den Fahrer. „Doch“, sagt der, „aber wegen …
Sicherheit soll immer jemand gucken.“
Mein Ruhm hält bis abends an. Dann teilt das Lokalblatt online mit, dass in
Köpenick die Fahrgäste aussteigen und ihren Bus schieben mussten, weil die
Straße am Hang zu glatt war. Jürgen Kiontke
22 Feb 2025
## AUTOREN
Jürgen Kiontke
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