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# taz.de -- @tazgezwitscher nun privat: Heute leider nicht
> Die härteste Tür auf X hat wohl unser Account @tazgezwitscher. Über das
> Quiet Quitting der taz auf X und auf welchen Social-Media-Plattformen wir
> zu finden bleiben.
Bild: Gute Nachricht: Wer schon im taz-Club bei X ist, kann bleiben – und es …
[1][Aus der taz] | Es sollte sowieso nicht möglich sein, dass sich eine
einzelne Person globale Kommunikationsinfrastruktur kaufen und für ihre
Zwecke nutzen oder vor die Hunde gehen lassen kann.
Zwar hatte Twitter schon ein ernsthaftes Naziproblem, ehe Elon Musk es
gekauft und zu X gemacht hat. Aber jetzt ist die Hassflut einfach nur noch
grotesk. Dazu nutzt Musk seine Plattform, [2][um den deutschen Wahlkampf
zugunsten der AfD zu beeinflussen].
Aus Protest und Selbstschutz kehren viele User_innen und Institutionen X
den Rücken und verstreuen sich auf andere Plattformen. Andere wollen sich
nicht vertreiben lassen und mit Widerspruch sichtbar bleiben.
Weiterhin tauschen sich marginalisierte und global vernetzte Communitys auf
X aus, die das nicht einfach auf eine andere Plattform verschieben können.
Denn für ein über viele Jahre gewachsenes Netzwerk gibt es nicht von heute
auf morgen einen Ersatz.
## taz wählt dritte Option
Auch in der taz haben wir die Entwicklung auf X und unseren Umgang damit
intensiv diskutiert. Manche sagen, wir hätten X schon lange verlassen
sollen, andere finden, [3][wir sollten dort weiterhin Präsenz zeigen.]
Inzwischen posten viele taz-Accounts und taz-Kolleg_innen nicht mehr auf X.
Denn der Nutzen ist – im Vergleich zum Aufwand, diese Accounts zu pflegen –
bescheiden.
Für unseren Hauptaccount, das @tazgezwitscher, haben wir uns zunächst für
eine dritte Option entschieden: Der Account ist nun privat gestellt.
Das heißt, wer noch auf X aktiv ist und dort linke Inhalte sehen will,
bekommt von uns weiter Stoff. Nazis und Trolle blocken wir. Sie können
nicht mehr auf unsere Inhalte zugreifen. So haben wir zwar weniger
Reichweite, vor allem aber auch weniger toxische Reichweite.
Wer sich die taz bislang nur vom Algorithmus ausspielen lässt, kann uns
eine Followanfrage stellen. Kurz: Solange wir noch dort sind, machen wir es
uns ein wenig gemütlicher.
## Keine Zeit für Selbstgespräche
Es gibt allerdings bessere Orte: Wir haben Profile auf Mastodon und
Bluesky, die sich für uns als gute X-Alternative entwickeln. Da mussten
natürlich auch die User_innen mitziehen: Auf Mastodon folgen uns inzwischen
68.000 Accounts, auf dem schnell wachsenden Bluesky 45.000.
Unser Anspruch ist es, dass Leute unseren Inhalten dort begegnen können, wo
sie sich im Netz herumtreiben. Es bringt ja nichts, nur Selbstgespräche zu
führen.
Weil wir möchten, dass linke Perspektiven von möglichst vielen Menschen
wahrgenommen werden, sind wir auch auf Plattformen vertreten, über die wir
in der taz kritisch berichten. Auch Instagram, Facebook und TikTok sind ja
hochproblematisch.
Gleichzeitig erreichen wir dort viele Menschen, denen es nicht unbedingt in
den Sinn kommt, eine Zeitung aus Papier zu kaufen oder auf unseren Websites
taz-Journalismus zu verfolgen.
Die Nachrichtennutzung vor allem der Jüngeren verschiebt sich ja inzwischen
deutlich in Richtung Social Media. Dort nicht präsent zu sein, wäre ein
aktiver Verzicht darauf, sie mit unseren tazzigen Inhalten überhaupt
erreichen zu können.
Ein Beispiel: Unser Post über die Linken-Politikerin Heidi Reichinnek
erreichte auf Instagram mehr als 600.000 Accounts.
Auf allen Social-Media-Plattformen können wir Austausch schaffen zwischen
Menschen, der kritisch und subversiv sein kann und mit dem man auch viel
Spaß haben kann. Durch das Schloss vor @tazgezwitscher hoffen wir, dass X
wieder mehr Spaß macht.
Besser bleibt: Folgen Sie uns da, wo eine Plattform eine bessere
Perspektive hat.
■ Wo du uns im Social-Kosmos findest: [4][taz.de/social]
12 Feb 2025
## LINKS
[1] /info
[2] /Wirtschaftsgipfel-in-Berlin/!6060013
[3] /Kommentare-bei-der-taz/!vn6059622/
[4] /social
## AUTOREN
Anna Böcker
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