Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wahlsieg in Mosambik bestätigt: Verfassungsgericht hält Exbefreiu…
> In Mosambik bestätigt das Verfassungsgericht erwartungsgemäß den Sieg der
> regierenden Frelimo. In der Hauptstadt Maputo brechen neue Unruhen aus.
Bild: Sargnagel für die Demokratie? Getötete Demonstranten werden in Maputo z…
Maputo afp/taz | Das Verfassungsgericht in Mosambik hat endgültig den Sieg
der Regierungspartei Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront) bei den
Parlaments- und Präsidentshaftswahlen vom 9. Oktober bestätigt. In einem
[1][mit großer Spannung erwarteten Urteil] erklärten die Richter des
sogenannten Verfassungsrats Frelimo-Kandidat Daniel Chapo zum gewählten
Präsidenten. Statt knapp 71 Prozent wie im vorläufigen Endergebnis der
Wahlkommission vom 24. Oktober hat er jetzt aber nur noch gut 65 Prozent.
Der wichtigste Oppositionskandidat [2][Venancio Mondlane], unterstützt von
der Oppositionspartei Podemos, hat demnach gut 24 Prozent der Stimmen
erhalten. Auch im Parlament behält Frelimo die Mehrheit, aber ebenfalls mit
weniger Sitzen als zunächst von der Wahlkommission verkündet. Die
Regierungspartei hat nun 171 der 250 Sitze statt 295.
Die Opposition erkennt den Wahlsieg der seit der Unabhöngigkeit 1975
regierenden Frelimo nicht an und hatte für den Fall der Bestätigung dieses
Sieges zu erneuten und verschärften Massenprotesten aufgerufen. Am
Vormittag waren die Strßen der Hauptstadt Maputo wie ausgestorben – aus
Angst blieben viele Menschen zuhause, viele Geschäfte waren geschlossen und
die Polizei hatte wichtige Verkehrsverbindungen gesperrt.
Am Nachmittag brachen erste Unruhen aus. In Teilen von Maputo zündeten
Protestierende brennenden Autoreifen an. Die Straße zum internationalen
Flughafen war gesperrt.
Mondlane hat dazu aufgerufen, Mosambik ab jetzt fünf Tage lang lahmzulegen.
Der Oppositionsführer, der sich im vermutlich südafrikanischen Exil
aufhält, sieht sich als eigentlichen Gewinner der Präsidentschaftswahl mit
53 Prozent der Stimmen auf der Grundlage einer parallelen Auszählung. Das
jetzt eingetretene Urteil des Verfassungsgerichts werde „automatisch“ die
nächste Phase der Proteste einleiten, hatte er zuvor gewarnt.
Bei der gewaltsamen Niederschlagung [3][wiederholter Proteste] von
Oppositionsanhängern seit den Wahlen sind bisher [4][mindestens 130
Menschen getötet] worden. Die meisten wurden von der Polizei erschossen.
Es ist die schwerste Nachwahlkrise in der Geschichte des Landes, sagte
gegenüber AFP der mosambikanische Forscher Borges Nhamirre am
südafrikanischen Institute for Security Studies (ISS) in Pretoria. Das
Verfassungsgericht sei nicht politisch unabhängig und anders als von vielen
erwartet seien die Proteste nicht nach wenigen Wochen abgeflaut.
23 Dec 2024
## LINKS
[1] https://x.com/Cidiachissungo/status/1871211985062531549
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Ven%C3%A2ncio_Mondlane
[3] /Proteste-nach-Wahlen-in-Mosambik/!6046284
[4] /Blutiger-Streit-um-Wahlergebnisse/!6058140
## TAGS
Mosambik
Frelimo
Wahlen
Mosambik
Mosambik
Mosambik
## ARTIKEL ZUM THEMA
Politische Krise in Mosambik: Entscheidende Tage in Maputo
Oppositionsführer Mondlane kündigt für Donnerstag seine Rückkehr aus dem
Exil an. Sechs Tage danach will er sich zum Präsidenten ausrufen lassen.
Zuspitzung der Krise in Mosambik: Auf abschüssigen Pfaden
Krise im südostafrikanischen Land: Es ist abgewirtschaftet, Stürme belasten
die Menschen zusätzlich. Das Land braucht einen politischen Neuanfang.
Blutiger Streit um Wahlergebnisse: Mosambik vor dem finalen Showdown
Die Opposition will ab Montag die Proteste verschärfen, wenn der Wahlsieg
der Regierungspartei bestätigt wird. Schon über 130 Menschen wurden
getötet.
Krise in Mosambik: Mit vollem Tempo in die Demonstranten
Erneut kommen bei Unruhen in Mosambiks Hauptstadt Protestierende ums Leben.
Videos zeigen ein brutales Vorgehen der Sicherheitskräfte.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.