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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Elf Tote bei israelischem Luft…
> Israel intensiviert seine Schläge gegen Ziele im nördlichen Gazastreifen.
> Im Westjordanland wurden mutmaßliche jüdische Extremisten festgenommen,
> die einen israelischen Armeegeneral bedrängt haben sollen.
Bild: Dahieh, ein südlicher Vorort von Beirut, wurde am 23.11. von den israeli…
## Erdogan: Haftbefehl gegen Netanjahu „mutige Entscheidung“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Ausstellung der
Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und
dessen Ex-Verteidigungsminister Joav Gallant durch den Internationalen
Strafgerichtshof (IStGH) als „mutige Entscheidung“ bezeichnet. „Wir
unterstützen den Haftbefehl. Wir halten es für wichtig, dass diese mutige
Entscheidung von allen Vertragsstaaten umgesetzt wird, um das Vertrauen der
Menschheit in das internationale System wiederherzustellen“, sagte Erdogan
am Samstag in einer Rede in Istanbul.
Die westlichen Länder, die der Welt „jahrelang Lektionen in Sachen Recht,
Gerechtigkeit und Menschenrechte“ erteilt hätte, müssten ihre Versprechen
nun einhalten, betonte Erdogan. Die Türkei ist kein Vertragsstaat des
IStGH-Abkommens. (afp)
## Israel intensiviert Angriffe im nördlichen Gazastreifen
Israelische Truppen intensivieren ihre Angriffe im nördlichen Teil des
Gazastreifens. Der Chef des Kamal Adwan Krankenhauses in dem Gebiet, Hussam
Abu Safija, erklärt, die anhaltenden israelischen Bombardierungen schienen
darauf abzuzielen, das Krankenhauspersonal zur Evakuierung zu zwingen. „Am
gestrigen Freitag wurde von Nachmittag bis Mitternacht mehrmals gezielt der
Eingangsbereich der Notaufnahme bombardiert“, erklärt er. Zwölf
Mitarbeiter, darunter Ärzte und Krankenschwestern, seien verletzt worden.
Das israelische Militär bekräftigt, es wolle eine Neugruppierung von
Hamas-Kämpfern im Norden des Gazastreifens verhindern. Örtliche Einwohner
befürchten, eigentliches Ziel der militärischen Maßnahmen sei es, eine
entvölkerte Pufferzone zu schaffen. Israel weist das zurück. (rtr)
## Elf Tote nach israelischem Angriff im Zentrum Beiruts
Bei einem heftigen Luftangriff [1][auf die libanesische Hauptstadt Beirut]
sind nach offiziellen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl
der Todesopfer stieg auf elf. Mindestens 63 Menschen seien bei dem Angriff
auf ein Gebäude im dicht besiedelten Stadtteil Basta verletzt worden,
teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.
Libanesische Sicherheitskreise berichteten, dass der Angriff [2][einem
Hisbollah-Funktionär] gegolten habe. Weitere Details gab es zunächst nicht.
Augenzeugen berichteten, dass die schweren Explosionen die ganze Stadt
erschüttert hätten. Es habe massive Schäden gegeben. Die Rettungsarbeiten
dauerten an. Der Angriff ereignete sich demnach gegen 4.00 Uhr morgens
(Ortszeit). Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur wurde bei dem
Angriff ein achtstöckiges Gebäude komplett zerstört.
Das israelische Militär hatte zuvor keine Evakuierungsaufforderung an die
Bewohner der getroffenen Gegend gerichtet. Das Wohnviertel liegt nicht weit
entfernt vom Parlament und dem Regierungspalast Grand Serail. Israels
Luftwaffe greift seit Freitag in mehreren Wellen immer wieder in den
südlichen Vororten Beiruts an. Auch am Morgen gab es dort nach Angaben von
Augenzeugen bereits mehrere Angriffe. Zuvor veröffentlichte das israelische
Militär Aufforderungen, die Gegend sofort zu verlassen. Die Armee sprach
von Angriffen auf Waffenlager und „terroristischer Infrastruktur“ der
Hisbollah.
Viele der Bewohner aus denen als Dahija bekannten Vororten sind bereits
geflohen. Dahija gilt als Hochburg der Hisbollah. (dpa)
## Israels Botschafter rechnet mit Erweiterung von Abraham-Abkommen
Israels Botschafter Ron Prosor hat sich zuversichtlich gezeigt, dass sich
die Lage im Nahen Osten unter der künftigen US-Regierung unter Donald Trump
entspannen wird. „Ich erwarte die Erweiterung der Abraham-Abkommen“, sagte
Prosor dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstagsausgaben) mit Blick
auf die in der ersten Amtszeit Trumps geschlossenen Vereinbarungen zur
Normalisierung der Beziehungen mehrerer arabischer Staaten mit Israel. Das
sei „ein hervorragendes Modell, weil es auch zu direkten Kontakten zwischen
den Menschen führt.“
„Emiratis, Bahrainer, Sudanesen, Marokkaner kommen uns in Israel besuchen
und merken, dass wir gar keine Hörner haben“, fuhr Prosor fort. „Sie werden
nicht zu Zionisten, aber ihre Einstellung zu uns ändert sich. Wir müssen
die Abkommen um die Saudis erweitern.“
Von der Bundesregierung forderte Prosor eine deutlichere Unterstützung der
israelischen Regierung in internationalen Zusammenhängen. Deutschland zeige
seine Solidarität mit vielen Besuchen von Regierungsmitgliedern. „Mehr
Unterstützung Deutschlands brauchen wir aber in internationalen Gremien wie
etwa bei den Vereinten Nationen“, sagte der Botschafter. „Deutschland muss
seine starke Stimme erheben, wenn es eine Resolution gibt, die den
Hamas-Terror nicht klar verurteilt und Israels Selbstverteidigungsrecht
nicht einmal erwähnt.“
Enthaltung sei hier nicht die richtige Haltung und auch Ratschläge an
Israel seien unnötig, sagte Prosor. „Deutschland ist unser wichtigster
strategischer Partner nach den USA. Wir erwarten, dass die Bundesregierung
unser Recht auf Selbstverteidigung unterstützt, statt uns zu sagen, was wir
nicht tun können“, sagte Prosor. (afp)
## Mehrere Tote im Gazastreifen
Bei Luftangriffen und durch Panzerbeschuss sind nach Angaben der
Zivilschutzbehörde im Gazastreifen 19 Menschen getötet worden. Unter den
Toten seien Kinder, 40 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der
Sprecher der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud
Bassal, der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit. Die israelische
Luftwaffe habe drei Luftangriffe geflogen, der Panzerbeschuss sei in der
Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets erfolgt. (afp)
## Beschuss zwischen Hisbollah und Israel geht weiter
Trotz der Bemühungen um eine Waffenruhe beschießen sich das israelische
Militär und die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon weiter. Bei einem
heftigen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut kamen
Medienberichten zufolge mindestens vier Menschen ums Leben. 23 weitere
seien bei dem Angriff auf ein Gebäude im Stadtteil Basta verletzt worden,
berichtete der arabische Fernsehsender Al-Majadin unter Berufung auf das
Gesundheitsministerium.
Ein Korrespondent des Hisbollah-nahen Senders Al-Majadin berichtete, das
Gebäude sei bei dem Luftschlag komplett zerstört worden. Die Hisbollah
wiederum habe rund 80 Geschosse auf Israel abgefeuert, teilten die
Streitkräfte des jüdischen Staates mit. Die Angaben beider Seiten konnten
zunächst nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)
## Biden und Macron sprechen über Waffenstillstand im Libanon
US-Präsident Joe Biden sprach mit dem französischen Staatschef Emmanuel
Macron über einen möglichen Waffenstillstand im Libanon, wie das Weiße Haus
mitteilte. Ziel sei es, dass die Bewohner auf beiden Seiten der Grenze in
ihre Häuser zurückkehren können. Auch der US-Sondergesandte Amos Hochstein
war in der Region unterwegs, um die Chancen für eine Waffenruhe zwischen
Israel und der Hisbollah auszuloten. (dpa)
## Krankenhausdirektor bei Angriff im Libanon getötet
Bei einem israelischen Angriff im Nordosten des Libanons wurde nach
Behördenangaben der Leiter eines Universitätskrankenhauses getötet. Ali
Rakan Alam und sechs Mitarbeiter seien bei einem israelischen Angriff auf
sein Haus in Duris unweit der Stadt Baalbek ums Leben gekommen, teilte das
Gesundheitsministerium mit. Alam war Direktor des Dar-Al-Amal-Krankenhauses
in Duris. Es ist nach Angaben des Ministeriums das größte Krankenhaus in
der nordöstlichen Region.
Das Gesundheitsministerium verurteilte die Angriffe auf
Gesundheitseinrichtungen und deren Mitarbeiter scharf. Sie stellten ein
Kriegsverbrechen dar, hieß es weiter. Im Libanon wurden seit Beginn der
Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah vor über einem Jahr nach Angaben
des Gesundheitsministeriums 3.645 Menschen getötet. Die Zählung
unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der proiranischen
Hisbollah-Miliz. (dpa)
## Israelischer General im Westjordanland bedrängt
Mutmaßliche jüdische Extremisten bedrängten in Hebron im Westjordanland den
Kommandeur des israelischen Zentralkommandos. Generalmajor Avi Bluth und
mehrere weitere Offiziere seien beschimpft worden, teilte das israelische
Militär mit. Zudem sei ihnen der Weg versperrt worden. Fünf Verdächtige
seien daraufhin von der israelischen Polizei festgenommen worden.
Zehntausende Menschen waren zu einer jährlichen Pilgerreise nach Hebron
gekommen. Jüdische Extremisten haben traditionell ein angespanntes
Verhältnis zum Militär, weil es im Westjordanland auch immer wieder zu
Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Siedlern kommt. Bei der
Wallfahrt in Hebron sei Generalmajor Bluth als „Verräter“ bezeichnet
worden, berichtete die Zeitung „The Times of Israel“.
Seit dem Massaker der islamistischen Hamas vor über einem Jahr und dem
Ausbruch des Gaza-Kriegs hat die Gewalt durch radikale Siedler gegen
Palästinenser im Westjordanland Medienberichten zufolge zugenommen.
Generalmajor Bluth sagte bei der Übernahme des Zentralkommandos im Juni, er
werde davor nicht die Augen verschließen. Bereits sein Vorgänger hatte
beklagt, dass einige Siedler „dem Weg des Feindes“ folgten und die Anführer
der Siedler-Bewegung die Gewalt nicht verurteilten. (dpa)
## Nan Goldin eröffnet Ausstellung mit Rede über Gaza-Krieg
Begleitet von lautstarken Aktivisten eröffnete die Künstlerin Nan Goldin
ihre Ausstellung in Berlin mit einer Rede, in der sie das Vorgehen Israels
im Gaza-Krieg scharf kritisierte. Zudem verurteilte sie mehrmals
Deutschlands vermeintliche Haltung in dem Konflikt. „Ich habe beschlossen,
diese Ausstellung als Plattform zu nutzen, um meiner moralischen Empörung
über den Völkermord in Gaza und im Libanon Ausdruck zu verleihen“, hatte
Goldin zuvor auf der Bühne gesagt. „Deutschland ist die Heimat der größten
palästinensischen Diaspora Europas. Dennoch werden Proteste mit
Polizeihunden bekämpft.“
Nach ihrer Rede hielten Dutzende propalästinensische Aktivisten in und vor
der Nationalgalerie Flaggen und Banner hoch und forderten in Sprechchören
unter anderem die „Freiheit Palästinas“. Klaus Biesenbach, Direktor der
Neuen Nationalgalerie, versuchte eine Gegenrede zu halten, wurde dabei aber
niedergeschrien. Als sich die Lage beruhigt hatte, las er die Rede noch
einmal vor. Die 71-jährige US-Amerikanerin Goldin zählt zu den
renommiertesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. (dpa)
## Strafbefehl gegen Netanjahu soll bei G7-Treffen Thema sein
Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen
Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu will Italien das Thema bei
dem Treffen der G7-Außenminister kommende Woche auf die Tagesordnung
setzen. Dies kündigte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni
in einer Mitteilung an. Sie selbst will sich demnach zunächst genau mit den
Beweggründen für die IStGH-Entscheidung befassen. (dpa)
## Israel: Zwei Hisbollah-Kommandeure getötet
Inmitten internationaler Vermittlungsbemühungen hat Israel seine Einsätze
gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon fortgesetzt.
Im Gazastreifen tötete die israelische Armee nach eigenen Angaben in der
Nacht zum Freitag zwei hochrangige Hamas-Kommandeure, die demnach
maßgeblich am Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe auf
Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Im Libanon griff die Armee
erneut Hisbollah-Ziele an.
Die bei einem Einsatz in Beit Lahia getöteten Hamas-Kommandeure Dschihad
Kahlut und Muhammad Okel hätten damals „die Morde und Entführungen in der
Gegend von Mefalsim“, eines Kibbuz im Süden Israels angeordnet, teilten die
Armee und der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.
Bei dem Einsatz im Norden des Gazastreifens seien in der Nacht insgesamt
„fünf Hamas-Terroristen“ getötet worden, hieß es weiter. Einer der dabei
getöteten Hamas-Kommandeure gehörte demnach der Nuchba an, einer
Hamas-Eliteeinheit. Überdies hätten beide Hamas-Kommandeure zu den
Anführern der Kämpfe im nördlichen Gazastreifen gegen die israelische Armee
gehört.
Die Armee erklärte zudem, sie habe „zahlreiche Schritte unternommen, um das
Risiko für die Zivilbevölkerung gering zu halten“. Um ein Wiedererstarken
der Hamas im nördlichen Gazastreifen zu verhindern, hatte die Armee dort
Anfang Oktober einen umfassenden Einsatz gestartet.
Aus Gesundheitskreisen im Gazastreifen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP,
dass bei einem nächtlichen israelischen Angriff auf Beit Lahia und das nahe
gelegene Dschabalija Dutzende Menschen getötet worden seien oder seither
vermisst würden. Die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde machte
dazu zunächst keine konkreten Angaben. Die Behörde erklärte jedoch am
Freitag, dass bei nächtlichen Angriffen rund um die Stadt Gaza zwölf
Menschen getötet worden seien.
In einer separaten Erklärung teilten die Armee und der Schin Bet zudem mit,
sie hätten vor zwei Tagen einen Kommandeur des Islamischen Dschihad
ausgeschaltet. Der Kommandeur der Raketeneinheit der militanten
Palästinensergruppe, Chalid Abu Dakka, sei bei einem Luftangriff auf die
Stadt Deir el-Balah im Zentrum des Gazastreifens getötet worden.(afp)
23 Nov 2024
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festgenommen.
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