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# taz.de -- das portrait: Für Basketballerin Svenja Brunckhorst ist Olympia ei…
Bild: Steht nach den Olympischen Spielen nicht mehr als Spielerin auf dem Platz…
Mit einem Wurf in allerletzter Sekunde sicherte Svenja Brunckhorst die
Teilnahme: Die deutschen 3x3-Basketballerinnen fahren Ende Juli zu den
Olympischen Spielen nach Paris. 3x3 ist eine Variante des Sports, bei dem
pro Team drei Spielerinnen auf dem Platz stehen. Brunckhorst hat nun die
Qual der Wahl, denn sie könnte auch im 5x5 antreten, für das sich die
Basketballerinnen im Februar ebenfalls erstmals für Olympia qualifiziert
hatten. Für die 32-Jährige, die auf eine lange und erfolgreiche Karriere
zurückblicken kann, geht in jedem Fall ein großes Ziel in Erfüllung.
Mit sechs Jahren fand sie über eine Ballspielgruppe im niedersächsischen
Rotenburg an der Wümme zum Sport. Bereits mit 15 Jahren hatte Brunckhorst
dann ihren ersten Auftritt in der 1. Bundesliga. Neben Stationen in den
ersten Ligen Frankreichs und Spaniens gewann sie mit dem oberbayerischen
TSV 1880 Wasserburg sechs deutsche Meisterschaften. 2021 fiel dann die
Entscheidung, mit dem Vereinsbasketball aufzuhören. „Nach 13 Jahren
Profibasketball brauchte ich eine Veränderung“, sagt Brunckhorst. So kam
sie zum 3x3, einer Variante des Sports, die in den vergangenen Jahren immer
populärer wurde und 2021 in Tokio erstmals olympisch war. Auch im 5x5 ist
sie weiterhin für die Nationalmannschaft aktiv, seit 2013 führt die 1,79
Meter große Aufbauspielerin das Team als Kapitänin an.
Beim 3x3 wird im Gegensatz zum 5x5 nur auf einen Korb gespielt. Ein Spiel
dauert 10 Minuten oder endet vor Ablauf der Spielzeit, wenn ein Team 21
Punkte erzielt hat. Es gibt keine Unterbrechungen, die Variante ist
schneller als das traditionelle Basketball. Seinen Ursprung hat das 3x3 im
Streetball, also dem Spielen auf öffentlichen Basketballplätzen ohne
Schiedsrichter*innen. Spektakuläre Spielzüge sind keine Seltenheit.
2021 wurde ein Stützpunkt in Hannover eingerichtet. Dort lebt und trainiert
Brunckhorst seitdem mit ihren drei Teamkolleginnen vom Erstligisten TK
Hannover. Ihr Ziel: Olympia 2024. Nachdem sie die Qualifikation über die
Weltrangliste knapp verpasst hatten, bot sich bei einem Turnier im
ungarischen Debrecen die letzte Chance. Nach vier Siegen stand es im
entscheidenden Spiel gegen Ungarn kurz vor dem Abpfiff 17:17.
Wenige Sekunden vor Schluss blockte Mitspielerin Marie Reichert einen
Wurfversuch der Ungarinnen. Brunckhorst schnappte sich den Ball und drückte
sofort ab. Mit einem sogenannten Buzzer Beater – einem Wurf kurz vor Ablauf
der Spielzeit, der mit der Schlusssirene den Weg in den Korb findet –
entschied sie das Spiel zugunsten der Deutschen und löste das
Olympiaticket. „Den Wurf trainiere ich oft, aber das es so funktioniert,
kann man sich nur erträumen“, sagt sie. Nach dem Schlusspfiff stürmten ihre
Mitspielerinnen auf sie zu.
„Ich bin extrem stolz, wie mental stark wir waren“, sagt Brunckhorst. „Wir
haben fünf Spiele gespielt und fünf Spiele gewonnen. Es war ein
anstrengender, aber lohnender Weg.“ Die Olympiateilnahme sei ein absoluter
Höhepunkt, noch immer surreal und kaum greifbar.
Ob Brunckhorst im 3x3 oder 5x5 antreten wird, steht noch nicht fest, aber
sie will sich demnächst entscheiden. Sicher ist, dass sie danach ihre
Basketballschuhe an den Nagel hängen wird. Dem Sport bleibt sie aber treu:
Ab September ist sie die neue Managerin für Frauen- und Mädchenbasketball
bei Alba Berlin. „In Deutschland muss noch viel für den weiblichen
Basketball getan werden. In Berlin sehe ich viel Potential, etwas
aufzubauen“, sagt sie. Jonas Kähler
24 Jun 2024
## AUTOREN
Jonas Kähler
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