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Sieben taz-Kolleg:innen liegen dort, auf dem St.-Matthäus-Kirchhof in | |
Berlin-Schöneberg. Ein Lageplan wäre doch schön, für Sonntagsspaziergänge | |
auf einem Friedhof, auf dem auch Rio Reiser und die Brüder Grimm ihre | |
letzte Ruhe fanden. Man geht also zur Friedhofsverwaltung, mit einer | |
Namensliste in der Hand: „Martin Reichert“, „Thomas Rogalla“, „Franç… | |
Cactus“ und andere. Die nette Dame im Büro sucht die Codes aus ihrer Liste | |
heraus und schreibt sie daneben: „Martin Reichert: F-008-016“ etwa. Seit | |
Kurzem gibt es auch das „taz-Grab“, eine Grabstätte an der bemoosten | |
Steinmauer, betreut vom taz-Verlag, in der schon der Kulturkritiker Niklaus | |
Hablützel und der taz-Handverkäufer Richard Nelson French ihre Ruhe fanden, | |
Q-WE-025/029. | |
Erst muss man die Abteilung suchen, dann die Reihen abzählen, dann die | |
Nummern der Gräber. Bei manchen fehlen die Plaketten, bei manchen die | |
Grabsteine. Puh. Und was ist M-Bu4-015, Meike Jansen? Es ist ein Urnengrab | |
mit Stele, im vierten der Kreise um die große Eiche. Die Codes erklärt der | |
freundliche Friedhofsgärtner, er hat die herumirrende tazlerin beobachtet. | |
Er weiß auch, wo Françoise Cactus ruht, Musikerin und taz-Autorin. Das Grab | |
ist bunt geschmückt mit kleinen Trommeln, Grabspruch: „Hier liegt sie, so | |
wie sie zu liegen pflegte. Nur dass sie, solange sie lebte, den Po dazu | |
bewegte“. Die Toten gehören zum Leben. Auch mit der letzten Adresse. | |
Barbara Dribbusch | |
7 Jun 2024 | |
## AUTOREN | |
Barbara Dribbusch | |
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