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# taz.de -- On- und offline Proteste bei VW-Versammlung
> Umweltverbände und Verkehrsaktivist:innen demonstrieren in Wolfsburg
> gegen den Autokonzern
Von Emma Tries
Nachdem letztes Jahr bei der Hauptversammlung der VW-Aktionär:innen eine
geworfene Torte den VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche nur knapp verfehlte
und eine oberkörperfreie Aktivistin gegen ein Werk im [1][chinesischen
Xinjiang] protestierte, fand die diesjährige Veranstaltung am Mittwoch
ausschließlich online statt. Aktivist:innen ließen sich jedoch durch
das digitale Format nicht abschrecken. Verschiedene Gruppierungen, die sich
für Klimaschutz, Verkehrswende und [2][Arbeiter:innenrechte]
einsetzen, planten parallel zur Hauptversammlung einen „hybriden Protest“.
Sowohl online als auch offline wurde für eine grundlegende Verkehrswende,
weg vom Auto, demonstriert. Im Vorfeld gab es Protestaktionen: In der Nacht
von Dienstag auf Mittwoch wurden 50 Kreuze um die VW-Golf-Skulptur in
Wolfsburg aufgestellt, um an Verkehrstote zu erinnern. Am Mittwochmorgen
dann, zu Beginn der Hauptversammlung, besetzten Aktivist:innen das Tor
Sandkamp, die Einfahrt zum VW-Werksgelände. Auf dem am Tor angebrachten
Banner stand: „Diese Fabrik ist besetzt. VW in Arbeiter*innenhand“. Die
Hauptforderung des Protestzusammenschlusses sei die Vergesellschaftung des
VW-Konzerns, erklärte Lotte Herzberg von „Amsel44“ im Gespräch mit der ta…
Es müsse nach einem Modell gesucht werden, in dem die Beschäftigten
zusammen mit der Zivilgesellschaft über die Zukunft des Konzerns
entscheiden, so Herzberg. Eine Veränderung in der Produktion, weg vom Auto,
hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln, könne nur durch veränderte
Eigentumsverhältnisse geschehen.
Während der digitalen Hauptversamlung meldeten sich Aktivist:innen
durch Redebeiträge zu Wort. Sie hatten durch den [3][Verband der Kritischen
Aktionäre] Tickets zur Veranstaltung erhalten. Emma Schwichtenberg von
„Verkehrswendestadt Wolfsburg“ plädierte für eine Abkehr vom
Individualverkehr: „Kein elektrisch betriebener SUV wird in einer
brennenden Welt fahren können. Sagen Sie dem Auto Lebewohl, Busse, Bahnen
und Vergesellschaftung jetzt.“ Dem zweiten Redner wurde das Wort
abgeschnitten, er sei inhaltlich abgewichen. Er hatte auf die
Nazi-Vergangenheit des Großvaters von Wolfgang Porsche, heute im
Aufsichtsrat, hingewiesen, der schon damals Zwangsarbeiter in der Firma
beschäftigt hatte. Unter dem Motto „VW für Alle“ wurde vor dem Werkstor
eine alternative Hauptversammlung abgehalten. Die Umweltorganisation
[4][„Robin Wood“] protestierte außerdem vor dem VW-Werk in Wolfsburg gegen
die Rodung eines 200 Hektar großen Waldstücks in Italien für den Bau einer
Testrennstrecke von Porsche, einer Tochterfirma von VW.
30 May 2024
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## AUTOREN
Emma Tries
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