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Es ist kein „stolzes“, kein „reifes“ Alter, diese 45. Es ist ein mittle… | |
Alter. Es ist eines, in dem wir schon viel erlebt haben, aber bestimmt | |
ebenso viel noch in der Zukunft liegt. Darum haben wir als taz beschlossen, | |
dass unsere Geburtstagsausgabe dem Thema Midlife-Crisis gewidmet sein soll. | |
Nicht alles, was Krise heißt, ist auch eine Chance – die Veränderungen der | |
Lebensmitte sind es aber schon. Es ist ja eine Phase, in der man pausenlos | |
am eigenen Umbau werkeln muss, das gilt für Menschen, aber auch für | |
Zeitungen. Vielleicht waren es also auch unsere eigenen Anstrengungen für | |
die digitale Transformation des taz-Medienhauses, die uns stark für das | |
Thema eingenommen haben. | |
Wir wollen sie also umarmen, unsere Wechseljahre, und haben deshalb viel | |
dazu geschrieben und gezeichnet: Woher kommt die Idee der Midlife-Crisis | |
überhaupt, ist das womöglich nur ein Marketing-Trick, um konsumstarke | |
Schichten zum Geldausgeben zu bewegen? Selbstbespiegelung ist natürlich | |
dabei: Die Zeichnerin Kittihawk hat 45 Jahre taz-Geschichte in einen Comic | |
gebannt. Und was machen die Jahre mit uns, der taz? Darüber sprechen sechs | |
RedakteurInnen so launig wie selbstkritisch. | |
Wir fragen aber auch: Wie ist das, den ersten festen Job erst mit Mitte 40 | |
zu kriegen? Übrigens handeln auch nicht wenige Kinofilme von Krisen in der | |
Lebensmitte, die zur Selbstreflexion zwingen, zur Einsicht auch in die | |
eigene Verletzlichkeit. Woraus wir hoffentlich lernen: Auch andere sind | |
verletzlich – was immer noch eine der wichtigsten Einsichten ist, die man | |
im Erwachsenenalter haben kann. Wenn wir uns mit der Midlife-Crisis | |
befassen, dann ist das kein Aufruf, sich mehr ums Ego zu drehen, sondern | |
mehr mitfühlend zu verstehen. | |
Tassen hoch, liebe taz, und Dank ans Midlife-Crisis-Team! Ulrike | |
Winkelmann | |
17 Apr 2024 | |
## AUTOREN | |
Ulrike Winkelmann | |
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