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# taz.de -- Martin Sellner muss draußen bleiben
> Österreichischer Rechtsextremist, der „Remigration“ fordert, erhält
> Einreiseverbot für Deutschland
Von Konrad Litschko
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wurde schon vor Wochen
deutlich: „Wer den Unrechtsstaat vermeiden will, muss den Rechtsstaat
nutzen“, erklärte der Sozialdemokrat nach dem Auftritt von Martin Sellner
beim Potsdamer „Geheimtreffen“ samt „Remigrations“-Vortrag – und leit…
ein Verfahren für ein Einreiseverbot gegen den österreichischen
Rechtsextremisten ein.
Nun sei das Einreiseverbot vollzogen, bestätigte eine Sprecherin am
Dienstag der taz. Sellner habe sein Freizügigkeitsrecht in der
Bundesrepublik verloren. Das Einreiseverbot gelte „sofort“. Sollte sich
Sellner aktuell in Deutschland aufhalten, müsse er innerhalb eines Monats
ausreisen – sonst würde er abgeschoben. Für Einreiseverbote für
EU-Bürger*innen gelten hohe Hürden, sie sind möglich, wenn eine Gefährdung
der öffentlichen Ordnung nachgewiesen wird.
„Wir müssen zeigen, dass der Staat nicht ohnmächtig ist“, sagte der
Oberbürgermeister am Dienstag. Die Institutionen müssten „ihre Mittel
nutzen, um Grundrechte und Grundgesetz zu schützen“, so Schubert. „Wir
machen deutlich, dass die Demokratie wehrhaft ist.“
Auch Sellner machte am Dienstag das Einreiseverbot auf Social-Media-Kanälen
publik und sprach von einer „Zäsur“. Den Bescheid nannte er „absurd“ u…
„völlig überschießend“. Er lese sich, als hätte ihn ein „Antifa-Plenum
geschrieben“. Sellner kündigte an, gegen den Bescheid juristisch
vorzugehen.
Bereits am Samstag war der Rechtextremist bei einem Vortrag im Schweizer
Tegerfelden am Bodensee [1][festgenommen und außer Landes geschafft
worden]. Auch dort wollte er über das Thema „Remigration“ sprechen, einer
großangelegten Vertreibung von Menschen aus Europa. Die Polizei sprach von
einer Maßnahme, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Auch die
100 Zuhörenden wurden nach Hause geschickt.
Sellner gilt als [2][einer der umtriebigsten Rechtsextremisten Europa]s.
Sein „Remigrations“-Vortrag auf einem Treffen von Rechtsextremen und
AfD-Leuten im November bei Potsdam hatte nach der Veröffentlichung von
Correctiv-Recherchen bundesweite Demonstrationen ausgelöst.
20 Mar 2024
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## AUTOREN
Konrad Litschko
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