# taz.de -- Ein Viertel von Nord- und Ostsee für die Windkraft | |
> Energiewende verändert Nutzung des Meeres laut Bundesamt „in einem nie | |
> dagewesenen Umfang“ | |
Von Kai Schöneberg | |
Halb so groß wie Thüringen, etwas kleiner als Zypern, so groß wie das | |
Grundeigentum der römisch-katholischen Kirche in Deutschland: Bis zu 8.250 | |
Quadratkilometer oder etwa ein Viertel der deutschen Ausschließlichen | |
Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee sollen bis 2045 für Windparks genutzt | |
werden. Das schätzt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, das | |
die Flächen für die Energiewende finden muss. Es geht dabei um Standorte | |
außerhalb des Hoheitsgebiets, die aber von Deutschland wirtschaftlich | |
genutzt werden dürfen. Die Fläche klinge riesig, aber man dürfe „nicht | |
vergessen, dass ein Windpark aus einzelnen Turbinen besteht, die einen | |
Abstand von 800 bis 1.000 Meter zueinander haben“, sagte Nico Nolte vom | |
Bundesamt am Dienstag. | |
Die Ampelregierung will die installierte Leistung der Offshore-Windenergie | |
von derzeit 8,4 Gigawatt bis 2045 auf 70 Gigawatt steigern. Also muss die | |
Zahl der Offshore-Windräder von aktuell 1.564 erheblich zunehmen. Derzeit | |
sind vier weitere Windparks mit einer Leistung von 2,54 Gigawatt im Bau. | |
„Die Energiewende verändert die Nutzung von Nord- und Ostsee in einem nie | |
dagewesenen Umfang“, sagte der Präsident des Bundesamts, Helge Heegewaldt. | |
Die Flächen für die Windparks werden ausgeschrieben und versteigert. Im | |
vergangenen Juli hatte die Netzagentur bei der ersten Versteigerung | |
insgesamt 12,6 Milliarden Euro erlöst. 90 Prozent der Einnahmen fließen in | |
die Stromkostensenkung, zum Beispiel in die Netze, ein Teil in den | |
Meeresnaturschutz. | |
13 Mar 2024 | |
## AUTOREN | |
Kai Schöneberg | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |