# taz.de -- herzensort: Pizzaslices vor Post-Punk-Kulisse | |
Die Villa ist nicht groß, ein schmales Schaufenster und ein paar Bierbänke, | |
eingerahmt von Graffiti, Kaugummiautomaten und Unmengen an Stickern. | |
Drinnen bunte Wände, ein paar Poster, alles etwas abgeschrammelt. | |
Strukturell ist die Villa di Wow ein Imbiss, wie es in Kreuzberg Dutzende | |
gibt, und doch viel mehr. | |
Als ein paar italienische Punks sie vor elf Jahren eröffneten, war die | |
Villa rettende Insel im Döner-, Falafel- und Burger-Meer. Inzwischen kann | |
man an jeder Ecke mit Bio-Burrata belegte 14-Euro-Sauerteigpizza Neapolitan | |
Style bestellen – aber halt auch stets diese gedrungene | |
Mehr-Rand-als-Boden-Variante. Nur in der Villa gibt es Pizza New York | |
Style, riesige dreieckige Slices, dezenter Rand, der Käse zieht Fäden. Dazu | |
Sorten wie „Dieo Bäuer“ mit Radicchio, Gorgonzola, Pancetta. Wer will (und | |
wer würde nicht wollen?) nimmt dazu das hausgemachte Chiliöl aus dem | |
gläsernen Totenkopf. | |
Gute Leute machen gute Pizza zu guten Preisen, und dazu läuft immer auch | |
gute Musik, Post-Punk, Noise, Psychedelic/Prog/Kraut/Sonstwasrock, in | |
amtlicher Lautstärke. Ein richtig guter Laden einfach. Einer, auf den man | |
sich verlassen kann. Michael Brake | |
9 Dec 2023 | |
## AUTOREN | |
Michael Brake | |
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