# taz.de -- +++ Nachrichten zum Nahost-Krieg +++: Vorstoß in den Gazastreifen | |
> Die israelische Armee rückt mit Bodentruppen und Jets ins Zentrum von | |
> Gaza vor, um Hamas-Stellungen zu bekämpfen. Die USA greifen Ziele in | |
> Syrien an. | |
Bild: Israelischer Luftangriff in Khan Younis im Süden des Gazastreifens, 26.1… | |
## Die USA greifen Iran-gestützte Milizen in Syrien an | |
Die USA haben im Osten Syriens als Reaktion auf Angriffe proiranischer | |
Milizen am frühen Freitag Luftangriffe geflogen. Ziele seien zwei | |
Einrichtungen gewesen, die von Irans Revolutionsgarden sowie deren | |
Verbündeten genutzt würden, teilte das US-Verteidigungsministerium in | |
Washington am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. | |
Die Angriffe seien ein Akt der Selbstverteidigung zum Schutz von | |
US-Personal und hätten nichts mit dem derzeitigen Konflikt zwischen Israel | |
und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen zu | |
tun, betonte das Pentagon. „Die USA suchen keinen Konflikt (…), aber diese | |
vom Iran unterstützen Angriffe auf US-Militär sind inakzeptabel und müssen | |
aufhören“, hieß es in der Mitteilung weiter. (dpa) | |
## US-Repräsentantenhaus unterstützt Israel | |
Nach der Wahl eines neuen Vorsitzenden hat das US-Repräsentantenhaus eine | |
Resolution zur Unterstützung Israels im Krieg gegen die radikalislamische | |
Hamas verabschiedet. Der Text mit dem Titel „Unterstützung Israels in der | |
Verteidigung gegen den barbarischen Krieg der Hamas und anderer | |
Terroristen“ wurde am Mittwoch (Ortszeit) mit 412 Ja-Stimmen zu 10 | |
Nein-Stimmen nahezu einstimmig angenommen. Zuvor hatte die Kongresskammer | |
den konservativen Abgeordneten Mike Johnson zu ihrem „Speaker“ gewählt. | |
„Wir alle wissen, dass die Welt in Aufruhr ist – aber ein starkes Amerika | |
ist gut für die ganze Welt“, sagte der frischgewählte Johnson von den | |
Republikanern vor den Abgeordneten. Die USA seien „ein Leuchtturm der | |
Freiheit“. | |
US-Präsident Joe Biden rief den Kongress zugleich auf, rasch die von ihm | |
beantragten neuen Hilfen für Israel und die Ukraine in Höhe von mehr als 75 | |
Milliarden Dollar (rund 71 Milliarden Euro) zu beschließen. Auch müsse eine | |
Mitte November drohende Haushaltssperre verhindert werden, mahnte der | |
Präsident. (afp) | |
## Bericht: US-Transportflugzeuge auf Kreta | |
Die Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung von US-Bürgern aus dem | |
Libanon und Israel laufen Berichten zufolge auf Hochtouren. Wie die Athener | |
Zeitung Kathimerini am Donnerstag berichtete, seien zahlreiche | |
Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des | |
Flughafens von Chania gesichtet worden. Das Blatt veröffentlichte auch ein | |
Foto des Flughafens, auf dem US-Flugzeuge vom Typ C-130, C-17 sowie KC-135 | |
Flugzeugtanker zu sehen sind. | |
Der Marine-Stützpunkt von Souda mit seinem Flughafen sind eine der | |
wichtigsten Basen der Vereinigten Staaten im östlichen Mittelmeer. Der | |
US-Marine-Stützpunkt und der Flughafen liegen wenige Kilometer östlich der | |
Hafenstadt Chania. Griechenland und die USA hatten ihre Kooperation in den | |
vergangenen Jahren stark ausgebaut. Die Regierung in Athen hatte bereits am | |
Dienstag mitgeteilt, dass die USA den griechischen Militärflughafen von | |
Eleusis (auch Elefsina) im Westen der griechischen Hauptstadt für ihre | |
Transportflugzeuge nutzen können. (dpa) | |
## Rotes Kreuz will medizinische Hilfsgüter liefern | |
Das Rote Kreuz hofft darauf, fast ein halbes Dutzend Lastwagen mit | |
medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen bringen zu können. Das | |
erklärte William Schomburg Leiter der Unterdelegation des Internationalen | |
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gaza. In den vergangenen Tagen hatte | |
Israel mehr als 60 Lastwagen mit Hilfsgütern über den Grenzübergang Rafah | |
aus Ägypten in den Gazastreifen einfahren lassen. Israel blockiert aber | |
weiterhin die Lieferung von Treibstoff, der für den Betrieb von Generatoren | |
benötigt wird, weil die israelischen Behörden der Ansicht sind, dass sich | |
die im Gazastreifen regierende Hamas derartige Lieferungen aneignen würde. | |
Schomburg sagte, er hoffe, dass etwa ein halbes Dutzend Lastwagen mit | |
lebenswichtigen medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen | |
könne. Dies sei nur eine kleine Menge dessen, was benötigt werde – „ein | |
Tropfen im Ozean“ angesichts der Folgen der Gewalt. Am Donnerstag würden | |
acht bis zehn entsprechende Lastwagen erwartet, weitere befänden sich in | |
der Warteschlange, sagte der IKRK-Vertreter. (ap) | |
## Israel bombardiert erneut hunderte Ziele | |
Die israelische Luftwaffe hat im Kampf gegen die islamistische Hamas nach | |
eigenen Angaben erneut zahlreiche Ziele im Gazastreifen bombardiert. Wie | |
das israelische Militär am Donnerstag auf Telegram bekanntgab, hätten | |
Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 250 „Terrorziele“ | |
angegriffen. Dazu gehörten Kommandozentralen, Tunnelschächte und | |
Raketenabschussrampen inmitten von Wohngebieten, von wo aus seit | |
Kriegsbeginn auf israelisches Gebiet geschossen worden sei. Zudem hätten | |
Soldaten eine Abschussbasis für Boden-Luft-Raketen der Hamas in der Gegend | |
von Khan Younis im Süden des Gazastreifens getroffen, hieß es weiter. | |
Die Abschussbasis habe sich in der Nähe einer Moschee und eines | |
Kindergartens befunden, so die Armee. Dies sei ein weiterer Beweis dafür, | |
dass die Hamas bewusst zivile Einrichtungen für Terrorzwecke nutze. | |
Mitglieder der Hamas hatten am Mittwoch eigenen Angaben zufolge aus dem | |
Gazastreifen erneut zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden | |
und Eilat im Süden Israels abgefeuert. Laut Medien explodierte ein Geschoss | |
in der Luft, das andere sei im Süden auf offenes Gelände gefallen. Berichte | |
über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. (dpa) | |
## Asselborn: Europa muss gemeinsame Linie finden | |
Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat die EU-Staaten im Krieg | |
zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu einer gemeinsamen Linie | |
aufgerufen. Wenn die EU politischen Einfluss auf Lösungen im | |
Nahost-Konflikt haben wolle, „muss sie zumindest eine gemeinsame Linie | |
haben. Wissen, was sie will“, sagte Asselborn am Donnerstag in einem | |
Interview des Deutschlandfunks. | |
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten wollen am Donnerstag | |
bei ihrem Gipfeltreffen in Brüssel darüber beraten, wie die EU dazu | |
beitragen kann, eine regionale Eskalation des Konflikts zwischen Israel und | |
der islamistischen Hamas zu verhindern. | |
Noch vor einigen Jahren habe die EU eine gemeinsame Linie gehabt, erinnerte | |
Asselborn. Diese habe besagt, dass Jerusalem die Hauptstadt Israels und im | |
Ostteil auch die Hauptstadt der Palästinenser sei, und die Grenzen von | |
Palästina die von 1967 seien. „Dazu sind wir heute nicht mehr im Stande“, | |
sagte Asselborn. | |
Mit Blick auf die heute unterschiedlichen Positionen innerhalb der EU | |
vertrat er den Standpunkt, dass es letztlich „um die fundamentalsten | |
Menschenrechte“ gehe, „dass jedes Volk ein Recht hat auf einen eigenen | |
Staat“. Die Raketen aus Gaza auf Israel seien „unter keinen Umständen“ zu | |
verteidigen, sagte Asselborn. Wenn aber Israelis im Westjordanland | |
andauernd Land „annektieren, das eigentlich den Palästinensern gehört“, | |
müsse in Israel klar gesagt werden, dass das aufhören müsse. Sonst werde es | |
„keine Chance auf einen dauerhaften Frieden“ geben. (dpa) | |
## Al-Dschasira-Redaktionsleiter in Gaza trauert um Familie | |
Der Leiter der Redaktion des arabischen Nachrichtensenders al-Dschasira in | |
Gaza, Wael Dahduh, trauert nach einem Angriff des israelischen Militärs auf | |
die Küstenenklave um Mitglieder seiner Familie. Bei dem Angriff am Mittwoch | |
starben die Ehefrau, ein Sohn und eine Tochter des Redaktionsleiters. | |
Bilder, die der Nachrichtensender mit Sitz in Katar ausstrahlte, zeigten, | |
wie der Journalist noch in Schutzkleidung mit der Aufschrift „Presse“ in | |
einem Krankenhaus die Leiche seines Sohnes betrauerte. | |
Ein weiterer Sohn namens Jehia wurde schwer verletzt, ein Enkel Dahduhs | |
wurde zwei Stunden später ebenfalls für tot erklärt, wie al-Dschasira | |
berichtete. Weitere Angehörige, darunter eine Enkelin im Kleinkindalter, | |
überlebten den Angriff. Dahduh warf Israel „eine Reihe gezielter Attacken | |
auf Kinder, Frauen und Zivilisten“ vor, als er das Krankenhaus verließ. | |
Al-Dschasira gab eine Mitteilung heraus, in der von einem „wahllosen | |
Angriff“ auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen die Rede war. | |
Das Lager liegt südlich des Gebiets, zu dessen Evakuierung Israel die | |
Menschen im Gazastreifen aufgerufen hat. (ap) | |
## UN-Sicherheitsrat findet weiter keine Position | |
Der UN-Sicherheitsrat kann sich weiterhin nicht auf eine Position zum Krieg | |
im Nahen Osten einigen. Im Rat seien zwei weitere Resolutionsentwürfe über | |
den Konflikt zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel gescheitert, | |
teilten die UN am Mittwoch (Ortszeit) in New York mit. | |
China und Russland hätten ihr Veto gegen einen von den USA eingebrachten | |
Resolutionsentwurf eingelegt. Ein zweiter, von Russland vorgelegter Text | |
sei auf Ablehnung der Vetomächte USA und Großbritannien gestoßen. | |
Die ähnlich formulierten Resolutionen hätten zu einem „humanitären | |
Waffenstillstand“ oder einer „humanitären Pause“ aufgerufen, um | |
Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen zu ermöglichen. Zu den | |
wichtigsten Unterschieden hätten die Erwähnung des Rechts auf | |
Selbstverteidigung in dem US-Entwurf sowie die russische Forderung nach | |
Aufhebung des israelischen Evakuierungsbefehls für Zivilisten im | |
Gazastreifen gehört. (epd) | |
## Israelische Bodentruppen kurzzeitig im Gazastreifen | |
Das israelische Militär hat in der Nacht zu Donnerstag einige Bodentruppen | |
in den Norden des Gazastreifens geschickt, den Einsatz aber bereits wieder | |
beendet. Mehrere Einrichtungen der radikalislamischen Hamas seien | |
angegriffen worden, bevor die Soldaten sich wieder zurückgezogen hätten, | |
teilte das Militär am Donnerstagmorgen mit. Im Sender Armee Radio war vom | |
bislang größten Einsatz von Bodentruppen im gegenwärtigen Krieg die Rede. | |
In einem vom Militär veröffentlichten Video vom nächtlichen Einsatz war zu | |
sehen, wie gepanzerte Fahrzeuge durch eine sandige Grenzzone fuhren. Panzer | |
feuerten Granaten ab. In der Nähe oder inmitten einer Reihe beschädigter | |
Gebäude waren Explosionen zu sehen. | |
Das Militär erklärte, der Einfall sei „in Vorbereitung auf die nächsten | |
Phasen des Kampfes“ erfolgt. Das könnte ein Hinweis auf einen groß | |
angelegten Einmarsch von Bodentruppen sein, mit dem die israelische | |
Regierung mehrfach gedroht hat. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, die | |
Hamas auszulöschen. „Die Soldaten haben das Gebiet inzwischen verlassen und | |
sind auf israelisches Territorium zurückgekehrt“, hieß es in der | |
Militärerklärung weiter. | |
Am Sonntag hatte das israelische Militär mit kleineren Angriffen am Boden | |
begonnen. Die massiven Angriffe aus der Luft, mit denen das israelische | |
Militär auf den überraschenden Angriff der Hamas am 7. Oktober reagiert, | |
halten an. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Überfall rund | |
1.400 Menschen getötet. In den seither ununterbrochenen israelischen | |
Gegenangriffen kamen nach palästinensischen Angaben mehr als 6.500 Menschen | |
ums Leben. (rtr) | |
## Vergeltungsangriffe im Libanon nach Raketenbeschuss | |
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben als Vergeltung für einen | |
vorangegangenen Raketenbeschuss Luftangriffe auf den Libanon geflogen. Das | |
Luftabwehrsystem der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) hätte | |
eine Boden-Luft-Rakete abgefangen, die vom Libanon auf eine israelische | |
Drohne abgefeuert worden sei, erklärte das Militär am Mittwochabend. „Als | |
Reaktion darauf haben die IDF-Flugzeuge die Quelle des Abschusses | |
angegriffen“, hieß es weiter. | |
Zuvor hatte Israels Armee bereits militärische Ziele in Syrien als | |
Vergeltung für angebliche Raketenangriffe auf Israel angegriffen. Dabei | |
wurden nach Angaben syrischer Staatsmedien acht Soldaten getötet. Am frühen | |
Nachmittag griff die israelische Luftwaffe laut dem syrischen | |
Verteidigungsministeriums erneut den Flughafen von Aleppo an – zum vierten | |
Mal seit dem 7. Oktober. (afp) | |
## Irans Außenminister überraschend in USA eingetroffen | |
Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA | |
gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, | |
die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat | |
Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend (Ortszeit) in New York | |
ein, wie sein Außenministerium mitteilte. Demnach will der Minister bei | |
einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese | |
genießen auch die Rückendeckung der von Iran unterstützten und mit Israel | |
verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon. | |
Iran hatte nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas mit Hunderten | |
israelischen Todesopfern eine direkte Verwicklung in die Angriffe | |
zurückgewiesen. Die Staatsführung lobte die Attacke jedoch. (dpa) | |
## Biden: Zukunft nach Kriegsende im Blick behalten | |
US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Ministerpräsidenten | |
Benjamin Netanjahu erneut über Entwicklungen im Krieg in Nahost beraten. In | |
dem Telefonat am Mittwoch (Ortszeit) habe Biden betont, wie wichtig es sei, | |
den Fokus auch „auf das“ zu legen, „was nach dieser Krise kommt“, teilte | |
das Weiße Haus mit. Dazu gehöre ein Pfad zu dauerhaftem Frieden zwischen | |
Israelis und Palästinensern. Biden habe zudem bekräftigt, dass die Hamas | |
das palästinensische Volk oder dessen legitime Bestrebungen nicht | |
repräsentiere. | |
Netanjahu und Biden sprachen laut dem Weißen Haus auch über die anhaltenden | |
Bemühungen, die mehr als 200 Geiseln zu finden und zu befreien, die die | |
militant-islamistische Hamas bei ihrem Großangriff auf den Süden Israels am | |
7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt hat. Auf die Terrorattacke von | |
Hamas-Extremisten mit mehr als 1.400 Toten hat Israel mit nahezu | |
unablässigen Luftangriffen auf das palästinensische Gebiet reagiert, die | |
nach Darstellung des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums bisher | |
mehr als 6.500 Menschen das Leben gekostet haben. | |
Biden habe im Gespräch mit Netanjahu betont, dass Israel jedes Recht und | |
die Verantwortung habe, seine Bürger gegen Terror zu verteidigen und dies | |
auf eine Weise zu tun, die im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht | |
stehe, erklärte das Weiße Haus. Der US-Präsident und der israelische | |
Regierungschef hätten auch über Wege gesprochen, wie eine sichere Ausreise | |
von Ausländern aus dem Gazastreifen zu gewährleisten sei, die das | |
palästinensische Gebiet so bald wie möglich verlassen wollten. Thema sei | |
zudem die US-Unterstützung für einen steten Fluss humanitärer Hilfe für die | |
Zivilbevölkerung im Gazastreifen gewesen. Biden habe begrüßt, dass | |
Lieferungen von Hilfsgütern in nächster Zeit zunehmen sollen. (ap) | |
## WHO fordert sofortigen Zugang zu Geiseln der Hamas | |
Die rund 200 Geiseln der palästinensischen Hamas brauchen laut der | |
Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringend medizinische Versorgung. Das | |
Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) solle sofort Zugang zu den | |
aus Israel entführten Menschen erhalten, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom | |
Ghebreyesus am Mittwochabend. Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit, | |
das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Tedros | |
forderte außerdem erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln, die im | |
Zuge des Terrorangriffs der islamistischen Hamas Anfang Oktober verschleppt | |
worden waren. | |
„Viele der Geiseln – darunter Kinder, Frauen und Alte – leiden an | |
Vorerkrankungen, die dringend und andauernd behandelt werden müssen“, sagte | |
Tedros. Er wies auch auf das psychologische Trauma der Opfer und ihrer | |
Familien hin. Der Generaldirektor der WHO traf sich am Mittwoch mit | |
Angehörigen von Geiseln. (dpa) | |
## Netanjahu: Alle Hamas-Mitglieder dem Tod geweiht | |
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Mitgliedern der | |
islamistischen Hamas auch außerhalb Gazas gedroht. „Alle Hamas-Mitglieder | |
sind todgeweiht – über der Erde, unter der Erde, in Gaza und außerhalb von | |
Gaza“, sagte Netanjahu am Mittwochabend in einer Fernsehansprache. Israel | |
befinde sich mitten in einem „Kampf um seine Existenz“. Tausende | |
Terroristen seien seit dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober | |
bereits getötet worden und dies sei „nur der Anfang“. | |
Zu einer erwarteten Bodenoffensive im Gazastreifen sagte Netanjahu: „Wir | |
bereiten uns auf einen Bodenangriff vor. Ich werde nicht sagen, wann, wie | |
und wie viele.“ Er werde auch nicht auf die Bandbreite der Überlegungen | |
eingehen, von denen die meisten der Öffentlichkeit nicht bekannt seien, | |
sagte der Regierungschef. „Und so soll es auch sein. Das ist der Weg, damit | |
wir das Leben unserer Soldaten schützen.“ | |
Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Abend, die israelische Luftwaffe | |
greife zur Vorbereitung auf eine Bodenoffensive weiter Ziele im | |
Gazastreifen an. Dabei sei am Mittwoch auch „Terrorinfrastruktur im | |
Untergrund“ getroffen worden. „Jeder Schlag verbessert unsere Situation für | |
die nächsten Phasen“, sagte Hagari. Unter dem dicht besiedelten | |
Küstenstreifen verläuft ein weitreichendes Tunnelsystem. (dpa) | |
## Biden verurteilt Angriffe „extremistischer Siedler“ | |
US-Präsident Joe Biden hat sich besorgt über „extremistische“ Siedler im | |
Westjordanland gezeigt und Gewalt gegen Palästinenser verurteilt. „Ich bin | |
weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf | |
Palästinenser im Westjordanland“, sagte Biden am Mittwoch bei einer | |
Pressekonferenz. „Das muss jetzt aufhören.“ Derartige Angriffe seien, als | |
würde man Benzin ins Feuer gießen, sagte Biden weiter. Dem | |
UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer | |
Siedler gegen Palästinenser. | |
Biden betonte erneut, dass Israel das Recht und die Verantwortung habe, auf | |
die Angriffe der Hamas-Terroristen zu reagieren. „Aber das mindert nicht | |
die Notwendigkeit, im Einklang mit den Gesetzen des Krieges zu handeln. | |
Israel muss alles in seiner Macht Stehende tun, um unschuldige Zivilisten | |
zu schützen, so schwierig das auch sein mag“, mahnte der US-Präsident. | |
Israel sollte sich darauf konzentrieren, „die Leute zu verfolgen, die | |
diesen Krieg gegen Israel propagieren“. (dpa) | |
26 Oct 2023 | |
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