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# taz.de -- herzensort: Gefühlskirmes auf dem Kunstrasen
Das Knie brennt, also schnell das Blut abwischen und weiterrennen. Der
Kunstrasen ist stumpf, sandig und hat wie die meisten davon in Berlin seine
besten Tage hinter sich. Aber das ist egal. Im Ohr rauscht es angenehm,
dumpfe Rufe mischen sich dazwischen, ab und zu ein Pfiff. Kein Ort
symbolisiert für mich Freizeit so stark wie der Fußballplatz.
Hier wechseln sich die Emotionen sekündlich ab: Anspannung, Vorfreude,
Adrenalin, Stolz, Wut, Verbundenheit, schließlich Erschöpfung. Es riecht
nach Schweiß, nach Deo und wenn es ein richtig guter Tag ist nach
Sommerregen. Meistens vergeht die Zeit auf der grünen Plastiksteppe rasend
schnell. Und manchmal viel zu langsam. Dann, ein paar Stunden nach Abpfiff
oder auch erst abends im Bett, sausen all die Eindrücke nochmal durch den
Kopf: Rennen, mehr rennen, der eine Pass, der nicht genau ankommt. Die
Szene des Torabschlusses, den man einen Tick zu früh gewagt hat. Die
geniale Parade der Torhüterin, zu der man nur gratulieren kann, wäre man
nicht die Stürmerin des gegnerischen Teams. Hach, für immer bleibt es: die
schönste Nebensache der Welt. Linda Gerner
30 Sep 2023
## AUTOREN
Linda Gerner
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