# taz.de -- Schluss mit Putin | |
> Russlands Sportikone Jelena Isinbajewa säubert ihre Biografie | |
Die einstmals beste Stabhochspringerin der Welt arbeitet weiter an ihrer | |
Entpolitisierung. Jelena Isinbajewa war jahrelang eine der wichtigsten | |
Sportpropagandistinnen von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin. Nun | |
hat sie den Instgram-Post gelöscht, in dem sie im November 2017 stolz ihren | |
Beiritt zu „Putin Team“ verkündet hatte. In diesem Unterstützerbündnis | |
versammelte sich die große Sportprominenz hinter Putin, um ihn im Wahlkampf | |
um die Präsidentschaft zu unterstützen. Auch Eishockey-Superstar Alexander | |
Owetschkin gehörte zum „Putin Team“. | |
Isinbajewa aber möchte ihre staatstragende Vergangenheit am liebsten | |
loswerden. Sie lebt mittlerweile auf Teneriffa und bezeichnet sich als | |
„Person des Friedens“. Wer sich daran erinnert, wie sie 2016 einen | |
russischen Luftwaffenstützpunkt in Syrioen besucht hat, weiß, dass sie das | |
nicht immer war. „Uns war klar, wir fliegen zu Helden, zu unseren | |
Beschützern. Hier ist alles von einem solchen Patriotismus durchzogen. Ich | |
platze fast vor Stolz“, sagte sie seinerzeit. „Jeder Start eines Jets war | |
wie ein Wiegenlied für uns, auf das wir warteten, um einschlafen zu | |
können.“ Das kann Isinbajewa, die der Athletenkommission des | |
Internationalen Olympischen Komitees angehört, nicht so leicht aus dem | |
Gedächtnis der Menschen löschen wie einen Social-Media-Post. Bilder von | |
ihrem Besuch auf der annektierten Halbinsel Krim von 2019 hat sie da ebenso | |
entfernt wie Geburtstagsgrüße des russischen Verteidigungsministers Sergej | |
Schoigu. Dazu hat sie die Putin-Partei Einiges Russland von der Liste ihrer | |
Unterstützer gestrichen. (arue) | |
22 Sep 2023 | |
## AUTOREN | |
Andreas Rüttenauer | |
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