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# taz.de -- das wird: „Das Verhältnis zum Auto ist oft emotional“
> Performer*innen bereiten dem Verbrennermotor in Dithmarschen einen
> würdigen Abschied
Interview Kevin Goonewardena
taz: Herr Fuhlbrügge, erinnern Sie sich noch an das Gefühl, als Sie zum
ersten Mal ein Auto gestartet haben?
Pascal Fuhlbrügge: Nicht wirklich. Aber woran ich mich erinnere: Als ich
zwölf Jahre war, haben Eltern von Freunden uns ein Auto zum Kaputtfahren
auf den abgeernteten Feldern gegeben. Eltern hatten in den 70er-Jahren
einfach ein anderes Sicherheitsempfinden.
Wie würden Sie die Verbindung beschreiben, die sich in all den Jahren
zwischen dem Verbrennungsmotor und Ihnen entwickelt hat – einem Motor, der
auch heute noch in der Mehrzahl der Autos verbaut ist?
Ehrlich gesagt, ging es mir lange vor allem um die Ästhetik eines Autos.
Verständnis für Technik kam viel später. Und ich glaube, so geht es vielen:
Das Verhältnis zum Auto ist sehr oft vor allem ein emotionales, ganz
unabhängig vom Antrieb.
Trotz auch positiver Gefühle zwischen dem Verbrenner und Ihnen tragen Sie
den Motor jetzt zusammen mit anderen Künstler:innen zu Grabe. Warum?
Ich mag einige Varianten der Autokultur sehr. Aber ich weiß auch, was für
einen Preis die Gesellschaft zahlt.
Die dazugehörige Zeremonie im südlichen Dithmarschen bildet den Abschluss
einer Reise, die Sie auch über Autobahnparkplätze und Tankstellen geführt
hatte. Was ist zu erwarten?
Das Publikum erwartet eine Mischung aus Dorffest und Autoshow. Wir knüpfen
an die Erlebnisse der Performances im öffentlichen Raum an. Genauer gesagt
auf dem Forellenhof in Nordhastedt. Später werden wir zusammen mit einem
illustren Ensemble dem Verbrennungsmotor einen würdevollen Abschied
bereiten. Wir bitten dabei um dem Anlass angemessene Kleidung.
Inwieweit hat sich Ihre Sicht auf den Verbrennungsmotor durch die Arbeit an
der Performancereihe und deren Aufführung geändert?
Ich habe viel über Identität gelernt und wie identitätsstiftend Technik und
Maschinen sein können. Das muss gar nichts Negatives sein – ich denke aber,
wir brauchen mehr positive Erzählungen zum Ausstieg aus fossilen
Brennstoffen. Es geht da ja vor allem darum, etwas zu erlangen und nicht
etwas zu verlieren.
21 Sep 2023
## AUTOREN
Kevin Goonewardena
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