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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn Integration Blödgelaber bedeutet
Das gehört sich nicht für eine junge Dame“, nehme ich in meinem
Morgendelirium war. Es ist 8 Uhr, und ich habe es mir gerade in der S-Bahn
gemütlich gemacht, als ich merke: Ich trage noch Socken in meinen Crocs.
Das geht natürlich gar nicht, modisch gesehen. Allein auf meinem
Zweierplatz, ziehe ich die Socken aus, als ich ein Räuspern vernehme.
Meinen Blick fragend in den Raum gerichtet, suche ich nach einer
Alman-Brigitte, die sich mal wieder mitteilen muss. Noch ein Räuspern und
dann der Kommentar. Bereit, die Person einfach zu ignorieren, schießt sie
noch einen hinterher: „Lernen Sie doch mal, sich angemessen zu
integrieren!“
Ich hatte erst keinen Akzent in der Stimme gehört – oder er war mir einfach
egal, weil ich selbst Ausländerin mit Migrationshintergrund bin und gerade
mal eine der drei Kaffeetassen intus hatte, die ich brauche, um normal zu
funktionieren. Aber jetzt ist er klar da: der Akzent. Die Sprecherin ist
eine weiße Person, aber definitiv nicht deutsch. Ist das die Art, wie ich
mich richtig integriere, indem ich das deutsche Blödgelaber reproduziere
und eine von euch werde? Lena Pinto
9 Sep 2023
## AUTOREN
Lena Pinto
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