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# taz.de -- 50 jahre sturz der regierung allende in der taz: Eine Vergangenheit…
Damit hatten wir nicht gerechnet: Nach unserer Ankündigung, dass die taz
Panter Stiftung eine Beilage in der taz und eine Abendveranstaltung
anlässlich von 50 Jahren Militärputsch in Chile machen will, bekamen wir
eine ungeahnte Vielzahl von Rückmeldungen – von taz-Genoss*innen ebenso wie
von ehemaligen taz-Redakteur*innen und Aktivist*innen, die sich in den
1970er Jahren in der Chile-Solidaritätsbewegung engagiert haben.
Denn der von der CIA unterstützte Putsch gegen die demokratisch gewählte
Regierung des Sozialisten Salvador Allende am 11. September 1973 hat auch
in Deutschland viele Menschen politisiert, die damals jung waren. Mehr als
3.000 Menschen kamen während der Diktatur (1973–1990) ums Leben, noch mehr
wurden inhaftiert, gefoltert und ins Exil getrieben.
50 Jahre später wollen wir mit einer taz Beilage und einem taz Talk zu
Chile zurückblicken und zugleich fragen, wie die Ereignisse damals die
gesellschaftlichen Verhältnisse von heute beeinflussen. Das repressive
Klima und die neoliberalen Konzepte, die während der 17-jährigen Diktatur
in Chile umgesetzt wurden, prägen das Land immer noch und haben unter
anderem dazu geführt, dass das Bildungs- und Gesundheitssystem des Landes
weitgehend privatisiert wurden. Viele Familien müssen sich etwa
verschulden, damit ihre Kinder studieren können. Das ist der Hintergrund
dafür, dass es 2019, zunächst wegen Fahrpreiserhöhungen, zu massenhaften
Protesten kam, die das ganze Land erfassten.
Darüber wollen wir, moderiert von taz-Redakteur Bernd Pickert, am 8.
September um 19 Uhr in der taz Kantine debattieren. Zu unseren Gästen zählt
José Giribás. Er musste Chile 1973 verlassen, weil er mit der
Allende-Regierung sympathisierte. Im Exil in Westberlin wurde Giribás zum
Fotografen, der später auch für die taz nach Chile reiste.
Daneben ist Lidia Yáñez eingeladen. Die Feministin forscht derzeit zur
Beziehung zwischen Erinnerung, sozialen Bewegungen und Repression. Von der
Kraft, die die feministische Bewegung in einem machistisch geprägten Land
wie Chile inzwischen hat, zeugt auch die Performance „El violador eres tú“
des Kollektivs LASTESIS, die 2019 viral ging. Die dritte Teilnehmerin ist
Carolina Vilches von der Umweltschutzgruppe MODATIMA. Die Aktivistin war
gewähltes Mitglied der ersten verfassunggebenden Versammlung. Leider wurde
deren Entwurf für eine neue progressive Verfassung im September 2022 von
einer Mehrheit der Chilen*innen abgelehnt und der Verfassungsrat
inzwischen von rechten Kräften gekapert – ein Beispiel für die weiterhin
widerstreitenden gesellschaftlichen Pole im Land.
Am 8. September erscheint zudem eine ausführliche achtseitige Beilage in
der taz, in der über Chile gestern und heute berichtet wird. Ole Schulz
Fünfzig Jahre Putsch in Chile: taz Talk am 8. September ab 19 Uhr in der
taz Kantine, Friedrichstr. 21, 10969 Berlin. Um Anmeldung wird gebeten. Die
Veranstaltung wird live gestreamt. Alle Infos: [1][taz.de/talk]
2 Sep 2023
## LINKS
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## AUTOREN
Ole Schulz
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