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# taz.de -- berliner szenen: War es denn aktives Werfen?
Es ist 18 Uhr. Eigentlich will ich nur eine Packung Klopapier bei Rossmann
auf dem Kottbusser Damm besorgen. Dort findet eine Fahrraddemo statt. Die
Fahrradspur ist extra breit und wurde gerade installiert, aber weil es eine
Demo ist, fahren die Fahrradfahrer auch auf der Autospur, sonst wäre es ja
keine Demo. Das gibt böses Autofahrerblut.
Auf der anderen Straßenseite haben sich vor einem türkischen Späti ein paar
Männer aus der 200-kg-Klasse mit modernem Haarschnitt und Bart versammelt,
zeigen den Fahrradfahrern den Stinkefinger und schmeißen
1-Liter-Wasserflaschen auf die Radler. Treffen aber niemanden. Ungefährlich
ist so ein Geschoss nicht. Nach fünf Minuten kommen drei Einsatzwagen der
Polizei. Die 200-kg-Männer sind längst weg. Ich stelle mich unauffällig
neben die ratlosen Polizisten.
Eine junge Frau kommt aufgebracht dazu und erzählt der Polizistengruppe den
Tatvorgang und dass die 200-kg-Männer durch eine Einfahrt verschwunden
seien. Eine kleine, jüngere Polizistin mit Pferdeschwanz sagt: „Ist doch
nicht verboten, durch die Einfahrt zu gehen.“ Die junge Frau ist irritiert
und sagt: „Weshalb sind Sie denn da?“ Die Kollegen wiegeln ab und die junge
Frau weist noch mal darauf hin, dass die 200-kg-Männer 1-Liter-Flaschen
geworfen haben und einen Fahrradfahrer hätten treffen können. Die
Polizistin antwortet: „Sind Sie sicher, dass es sich um eine aktive
Wurfbewegung gehandelt hat?“ Die junge Frau ist konsterniert. Dann sagt
sie: „Nee, die haben nur gewunken und gerufen: Hallo, hier ist die
Sesamstraße!“
„Verarschen können wir uns selbst“, sagt einer der Polizisten. Die junge
Frau sagt: „Das sehe ich.“ Ein Polizist sagt: „Bleiben Sie da!“ Die Fra…
„Das ist mir zu blöd!“ Sie geht. Die Polizisten stehen herum und zeigen
Präsenz. Klaus Bittermann
17 Jul 2023
## AUTOREN
Klaus Bittermann
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