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# taz.de -- Dieses Gedicht schrieb unsere Autorin im Krieg |
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Auf dem Grund der zerstörten Straßen, / unter den sternenförmigen Löchern |
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der Plane, / hält er ein Kätzchen an der Brust, / hinter seinem Rücken – |
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ein Gewehr, / Geht er, mit vollem Bart, / um einen Freund zu treffen – den |
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Tod. |
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Er hat die Patrone in der Tasche, / die seinen Bruder tötete. / Und die |
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Schlüssel zur Wohnung, / wo ihn niemand erwartet. / Er drückt das Kätzchen |
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fester an seine Brust, / sein Spitzname ist Dämon. / „Dämon bei der |
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Nachtwache“ / Andere lachen über sie. |
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Sein ganzes Leben geht ihm durch den Kopf / Er, der Dämon, wusste, dass er |
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nicht zurückkehren würde. / All sein Geld überwies er / auf das Konto |
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deines Stipendienfonds, / weil er daran glaubte, dass Bildung den Blick auf |
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die Welt weiten kann, / wie einst bei ihm. |
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Der Dämon hatte einen Freund, Butterblume / Der Kerl ist ungefähr / halb |
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so alt wie Dämon. / Butterblume hatte brennende Augen, / besonders wenn er |
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Wache unter den Sternenlöchern schob / und von der Philosophie Kants |
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erzählte. |
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In dieser kalten Winternacht / hielten Dämon und Butterblume zusammen |
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Nachtwache. / Der pelzige Dämon schnurrte unter Butterblumes Arm / Der |
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erwachsene Dämon weinte leise. / Butterblume war jung, aber er wusste / |
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dass Dämon eine Umarmung brauchte. |
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17 Jun 2023 |
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## AUTOREN |
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Polina Fedorenko |
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