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# taz.de -- Vorwürfe nicht erhärtet
> Gegen Ex-BSI-Chef Schönbohm wird kein Verfahren eingeleitet
Von Tanja Tricarico
Der Zeitpunkt für ein angekratztes Image des Chefs des Bundesamtes für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hätte schlechter nicht sein
können: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine tobt auch im Netz,
kritische Infrastruktur wird verstärkt digital angegriffen und ausgerechnet
der damalige BSI-Präsident Arne Schönbohm soll eine deutliche Nähe zu einem
Cyberverein haben, der mutmaßlich Kontakte zu russischen Geheimdiensten
pflegte.
So lautete zumindest der Vorwurf, den Satiriker Jan Böhmermann in seiner
Sendung im November 2022 vortrug. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)
reagierte kurz nach der Veröffentlichung und setzte Schönbohm ab. Nun
stellt sich aber heraus, dass Voruntersuchungen gar keine Anhaltspunkte für
die Einleitung eines Verfahrens erbracht hätten – und laut Business Insider
ein Disziplinarverfahren dementsprechend ausfällt. Maßgeblich für die
damalige Entscheidung, Schönbohm abzusetzen, sei fehlendes Vertrauen
gewesen, heißt es weiter. Und zwar in Schönbohms Amtsführung und in seine
Fähigkeit, das BSI stark als zentrale Cybersicherheitsbehörde aufzustellen
– gerade in Kriegszeiten und in Zeiten, in denen digitale Systeme stärker
im Fokus von Kriminellen stehen.
Aber lagen Böhmermann und auch Ministerin Faeser falsch mit ihren
Vermutungen, Schönbohm sei nicht integer? Aus den Reihen der Union kommen
bereits Forderungen nach einer öffentlichen Rehabilitation des ehemaligen
BSI-Präsidenten. Schönbohm hingegen ist inzwischen Präsident der
Bundesakademie für öffentliche Verwaltung. Seine Nachfolgerin am BSI wird
in Kürze Cybersicherheitsexpertin Claudia Plattner.
15 May 2023
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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