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# taz.de -- orte des wissens: Lichtdurchflutet auf der Suche nach der Dunklen M…
> In Hamburgs „Science City“ entsteht ein neues Gebäude für die
> Wissenschaftler:innen des Exzellenzclusters Quantum Universe
Bild: Und oben drauf ein Observatorium: So soll das HAFUN aussehen
Dass es hier um Kosmologie geht, wird man ab 2029 schon von Weitem sehen
können: Auf dem Dach des neuen Hamburg Fundamental Interactions Laboratory,
kurz: HAFUN, wird ein kleines Observatorium thronen. Auch sonst wird das
Gebäude, das die dänischen Architekten von C.F. Møller entworfen haben, ins
Auge fallen: Hell sind die beiden Gebäudeteile mit ihrer weißen Fassade mit
den vielen Fenstern. Wie eine Schleife sind beide Teile miteinander
verschlungen, dazwischen befinden sich zwei Innenhöfe, außen zwei
öffentliche Plätze.
Einladend wird das aussehen: Alles ist begrünt, auf einem Dach gibt es
einen kleinen Park, auf dem anderen Solarpanels. Im Erdgeschoss sollen
Ausstellungen und Vorträge Einblicke in Forschung im Inneren geben, zum
Observatorium führt eine Wendeltreppe durchs wegen der warmen Farben der
schallabsorbierenden Holzvertäfelung fast schon wie ein großes Wohnzimmer
wirkende, lichtdurchflutete Atrium. Und auch in den Büros: helle Farben und
viel Holz.
Das mit 200 Millionen Euro Baukosten geplante Gebäude ist ein
Prestigeobjekt des Wissenschaftsstandorts Hamburg. Es soll den
Exzellenzcluster „Quantum Universe“ im Herzen des
stadtentwicklungspolitischen Megaprojekts „Science City Bahrenfeld“
beheimaten und nicht nur internationale Topwissenschaftler:innen
anlocken, sondern auch die Menschen in der Stadt. Wissenschaftssenatorin
Katharina Fegebank (Grüne) wünscht sich einen Leuchtturm, „der sich öffnet.
Dass dann Begegnungen stattfinden werden zwischen internationalen
Wissenschaftlern und Menschen, die vielleicht dann dort mit ihren Kindern
unterwegs sind“, sagte sie bei der Vorstellung des Entwurfs. Und feiert das
Projekt als „Meilenstein auf dem Weg zur international herausragenden
Wissens- und Innovationsmetropole“.
## Vor rüttelnden Zügen geschützt
So wichtig ist der Stadt das Projekt, dass der Verlauf der geplanten
S-Bahn-Linie 31 geändert wurde, weil die ratternden Züge sonst die
Messgeräte in den extrem gegen Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und
Erschütterungen zu schützenden Labore des HAFUN durcheinandergebracht
hätten.
Tatsächlich wird es in dem lichten Gebäude dann um die großen dunklen
Rätsel des Universums gehen, um den Zusammenhang von Kosmologie und
Quantentheorie, um hoch spezialisierte experimentelle Forschung, um
Teilchenphysik, Dunkle Materie, Gravitationswellen und Quanten. Neun
Arbeitsgruppen der Physik im Bereich Teilchen-, Astro- und Mathematische
Physik sollen dort zu Hause sein. Im Fachbereich Physik der Universität
Hamburg bildet der Bereich einen der drei Forschungsschwerpunkte mit
zusammen 18 Professuren.
Die Science City Bahrenfeld soll in den kommenden zwei Jahrzehnten auf 125
Hektar im Stadtteil Bahrenfeld entstehen und Wohnen, Forschen, Arbeiten und
Erholen zusammenbringen. Das HAFUN wird dort zwischen den zwei 2017
beziehungsweise 2020 eröffneten Physik-Gebäuden liegen, zwischen dem
„Center for Hybrid Nanostructures“ (CHIN), in dem an hybriden
Nanostrukturen im Bereich der Bionano-Elektronik geforscht wird, und dem
„Hamburg Advanced Research Centre for Bioorganic Chemistry“ (HARBOR), in
dem das zeitliche Verhalten molekularbiologischer Systeme untersucht wird.
Und auch das Deutsche Elektronen-Synchrotron Desy befindet sich in direkter
Nachbarschaft.Robert Matthies
20 Mar 2023
## AUTOREN
Robert Matthies
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