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# taz.de -- Streik im Krankenhaus
> Ein politisches Signal: Am Montag und Dienstag wird in drei Berliner
> Kliniken gestreikt
Von Wio Groeger
Wer Anfang nächster Woche die Charité besucht, wird dort wenig Personal
vorfinden. Die Gesellschaft Verdi hat für Montag und Dienstag an drei
großen Berliner Kliniken zu einem Warnstreik ausgerufen. In der Charité,
Vivantes und dem Jüdischen Krankenhaus werden Pflegekräfte,
Therapeut:innen und Hebammen ihre Arbeit niederlegen. „Notoperationen
finden noch statt, alle planbaren Eingriffe verschieben wir“, sagte ein
Sprecher der Charité.
Der Hintergrund sind Verhandlungen für die bundesweit Beschäftigten des
öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, die am 27. März stattfinden
werden. Über den Verhandlungsstand sagt Andreas Splanemann,
Verdi-Presseprecher: „Die haben uns ein Angebot vorgelegt, das nicht
zufriedenstellend war. Es war weit entfernt von dem, was sich die
Gewerkschaft vorgestellt hat.“ Die Hauptforderung der Arbeitnehmerinnen ist
eine Lohnerhöhung um 10,5 Prozent für alle Angestellten, mindestens aber
500 Euro monatlich mehr. Die Arbeitgeber schlugen eine Lohnerhöhung um 5
Prozent und eine Einmalzahlung vor. Das sei zu wenig, meint auch Renate
Schaffernicht, Pflegekraft an der Charité: „Wir halten die
Gesundheitsversorgung dieser Stadt jeden Tag am Laufen. Doch von
Anerkennung und Wertschätzung keine Spur!
Andere Themen sind freie Tage, Weihnachtsgeld oder die Tariflaufzeit.
Während etwa Arbeitgeber für eine Tariflaufzeit von 24 Monaten sind,
plädieren Arbeitnehmerinnen laut Splanemann für ein Jahr. „Das Gesamtpaket
muss am Ende stimmen, und hier entscheidet für die Beschäftigten, dass sie
mehr Geld im Portemonnaie haben“, sagte der Verdi-Sprecher. In Zeiten von
drückender Inflation, der Energiekrise und steigenden Lebensmittelpreisen
sei das essenziell.
Laut einer Sprecherin der Charité würden zeitkritische Operationen,
Transplantation und Operationen von Kindern in den zwei Tagen trotz
Warnstreiks durchgeführt. Es gehe darum, sowohl Wohl aller
Mitarbeiter:innen als auch Fürsorge für Patient:innen
verantwortungsvoll im Blick zu behalten. Splanemann betont, dass das Ziel
nicht flächendeckende Bestreikung, sondern das Senden politischer Signale
aus Berlin sei. „Natürlich gibt es noch Notdienste, sodass in keiner
Abteilung niemand vor Ort sein wird. Das ist geregelt.“ An dem Warnstreik
wird nicht nur Pflegepersonal teilnehmen, sondern auch Reinigungskräfte,
das Service-Personal und Handwerkerinnen.
3 Mar 2023
## AUTOREN
Wio Groeger
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