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# taz.de -- kritisch gesehen: van der brügge in hamburg: Live noch Luft nach o…
Angerichtet war nicht nur der Kuchen: Am Sonnabend trat die Hamburger
Gruppe Van der Brügge im Obergeschoss des dortigen Pudel-Clubs auf,
manchmal neckisch „Zwölphi“ genannt. Van der -wer? Mit dem Düsseldorfer
Andreas van der Wingen (ehemals bei den Bands Kiesgroup und Oiro)und dem
„Hausmeister der Hamburger Schule“ Pascal Fuhlbrügge (Ex-Kolossale Jugend;
Mitgründer des Labels L’ Age D’ Or), haben sich zwei gefunden, deren
Zusammenkommen man vermissen müsste, wäre es ausgeblieben.
Schon bei den Singles „Alle Sirenen der Stadt“ und „Gecko“ließ sich im…
2020 anhören, in welcher nie infrage zu stellender harmonischer
Plausibilität diese Kombination aufgeht: Fuhlbrügges elektronischer
Unterbau und van der Wingens kluge, gesprochene Texte. Zu Songstrukturen
weiterentwickelt und mit Joachim Franz Büchner zur Band angewachsen,
skandierten Van der Brügge und Gäste gegen „engstirnige Regelgläubigkeit“
an, der sie sich selbstredend weiterhin nicht unterwerfen. Das Debütalbum
„Du hast doch noch Zeit“ ist das ausdifferenzierte Ergebnis dieser
Entwicklung und gab Anlass zu feiern.
Das Pudel-Dachgeschoss war gut gefüllt, man kennt sich in Hamburg, man
unterstützt sich auch. Das angekündigte Special – Kuchen! – war ein netter
Einfall. Die Band – erweitert um Gastsängerin Charlotte Pfeiffer, auch auf
dem Album zu hören –, spielte, sang, fiebte und fluoreszierte sich durch
den Abend: Synthesizer, Klavier, Laptop, Gitarre, Stimmen bildeten die von
der Platte bekannte Einheit, dazu kamen nun Visuals, und am Ende legten
alle noch ein paar Platten auf, Joy Division und Stevie Wonder, Wire, The
Fall und Can.
Der Abend hat Spaß gemacht, dieser Text könnte nun enden. Wären Van der
Brügge nicht eine Band, die mehr Potenzial besitzt, als sie an diesem Abend
abgerufen hat. Am Sonnabend nun, am Rand des Hamburger Hafens, gab es keine
Ausreißer, auch keine nach unten – aber halt auch keine Höhepunkte. Man
habe nur einmal proben können, war zu erfahren. Düsseldorf, Hamburg,
Dithmarschen: Die Heimatbasen der Beteiligten liegen halt nicht direkt um
die Ecke. Mit mehr Zeit hätten Van der Brügge ihr Potenzial sicher auch im
Konzert abrufen können. Zum Glück gibt es ja noch die Platte.
Kevin Goonewardena
1 Feb 2023
## AUTOREN
Kevin Goonewardena
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