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# taz.de -- Extremwetter in den USA: Warnung vor Bombenzyklons
> Ein Sturm sorgt in den USA für Tiefsttemperaturen von bis zu Minus 40
> Grad. Medienberichten zufolge sind bisher mindestens 17 Menschen
> gestorben.
Bild: Arktisches Sturmtief in mehreren US-Bundesstaaten
Washington/New York dpa | Weite Teile der USA erleben das kälteste
Weihnachten seit Jahrzehnten. Ein Wintersturm brachte nicht nur heftige
Schneefälle und Eiswinde – sondern auch Temperaturen von bis zu minus 40
Grad Celsius. In der Ostküstenmetropole New York zeigte das Thermometer am
Samstagmorgen minus 14 Grad, in Chicago waren es minus 17. Die Zahl der
Toten stieg in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) auf 17, wie der Sender NBC
unter Berufung auf örtliche Behörden berichtete.
Die Ursache seien in fast allen Fällen wetterbedingte Verkehrsunfälle. Auch
andere Sender berichteten von einer zweistelligen Zahl an Todesopfern im
Zusammenhang mit wetterbedingten Verkehrsunfällen. Besonders stark
betroffen ist nach Angaben des US-Wetterdienstes derzeit die Region um die
fünf großen Seen („Great Lakes“) im Nordosten des Landes an der Grenze zu
Kanada.
New York mit seinen etwa acht Millionen Einwohnern hatte am Freitag einen
seltenen Temperatursturz erlebt: Innerhalb nur weniger Stunden fiel das
Thermometer von plus 11 auf minus 12 Grad. Am Morgen hatten sich die New
Yorker noch mit leichter Jacke und ohne Handschuhe zu den letzten
Weihnachtseinkäufen begeben. Am Nachmittag und Abend dagegen blieben
Restaurants und Bars für den Abend vor den Feiertagen ungewöhnlich leer,
während sich viele Menschen lieber Zuhause einkuschelten.
In Erie County, südlich der Großen Seen im Bundesstaat New York, waren die
Rettungsdienste zeitweise überlastet. Marc Poloncarz, der Verantwortliche
aus dem Bezirk, rief auf Twitter dazu auf, nur in den „kritischsten,
lebensbedrohlichen Fällen“ den Notruf zu wählen, um die Leitungen
freizuhalten. Er forderte die Einwohner dazu auf, trotz Strom- und
Heizungsausfällen in ihren Häusern zu bleiben. Der Transport in
Notunterkünfte sei derzeit nahezu unmöglich.
## 200 Millionen Menschen erhielten Unwetterwarnung
Der US-Wetterdienst rief Reisende am Weihnachtswochenende zu äußerster
Vorsicht auf und warnte vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, also stark
eingeschränkter Sicht und Orientierung durch den Schnee. Reisen unter
diesen Bedingungen seien „extrem gefährlich und zeitweise unmöglich“, hie…
es. Zudem wurde vor den niedrigen Temperaturen gewarnt. Im Bundesstaat
Montana seien am frühen Samstagmorgen minus 40 Grad Celsius gemessen
worden. Bereits wenige Minuten in der Kälte könnten zu Erfrierungen führen,
hieß es.
Vor dem Weihnachtswochenende hatten wegen des Sturmtiefs „Elliott“ bereits
mehr als 200 Millionen Menschen Unwetterwarnungen erhalten. Betroffen waren
zunächst vor allem der Norden und der mittlere Westen der USA. Doch auch in
Bundesstaaten im Süden des Landes gab es Warnungen vor extremem Frost. In
der Nacht zu Heiligabend verlagerte sich der Sturm mehr in den östlichen
Teil des Landes. Mehrere Bundesstaaten, darunter New York, riefen den
Notstand aus. „Mutter Natur verlangt uns dieses Wochenende alles ab, was
sie zu bieten hat“, sagte die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul.
## Mehr als eine halbe Million ohne Strom
Am Samstagmorgen (Ortszeit) waren noch immer mehr als 700.000 Haushalte
ohne Strom, wie die Webseite PowerOutage zeigte. Die arktische Kältefront
brachte auch die Weihnachtspläne vieler Reisenden durcheinander: Fast 6.000
Flüge waren nach Angaben der Flugdaten-Webseite FlightAware am Freitag
gestrichen worden, am Samstagmorgen waren es bereits mehr als 1.500. Vor
allem Passagiere im Norden, rund um die großen Seen, mussten Reisen
absagen. Die Flughäfen in Chicago und Detroit gehören zu den wichtigsten
Drehkreuzen des Landes.
US-Medien warnten unter Berufung auf Wetterexperten vor der möglichen
Entstehung eines besonderen und schweren Sturms, eines sogenannten
„Bombenzyklons“ – ein Wetterphänomen, bei dem der Luftdruck innerhalb
kurzer Zeit extrem abfällt und die Wucht des Sturms verstärkt. In den
Bundesstaaten Montana, South Dakota und Wyoming waren bereits am
Vorweihnachtstag Temperaturen um minus 45 Grad Celsius gemessen worden. In
Denver im US-Bundesstaat Colorado fielen die Temperaturen laut Meteorologen
beim Durchzug der arktischen Kaltfront innerhalb von 24 Stunden um rund 40
Grad.
24 Dec 2022
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USA
Extremwetter
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