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# taz.de -- momentaufnahmen: Wenn am Bratwurststand die Stimmung kippt
Von O bis O, also Ostern bis Oktober, müsste es mit dem Teufel zugehen,
wenn man bei einem Ausflug in Nordhessen nicht auf irgendeinem Bolzplatz
oder Dorfanger einen Grill findet. So auch in Iba, einem Stadtteil von
Bebra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Es ist Drachenfest. Es ist windstill. Die lieferwagengroßen Flugobjekte wie
der Salamander Lurchi oder Super Mario liegen schlaff auf der Wiese.
Das ist den Besucher*innen aber, ja, doch: Wurst. Denn es gibt einen
Bratwürstchenstand. Die Schlange davor ist stattlich, die Stimmung
blendend. Von irgendwoher singt Phil Collins: „I can feel it coming in the
air tonight“. Dann sagt jemand: „Das war die letzte Wurst.“ Die Stimmung
kippt im Dominoeffekt, ein Raunen geht durch die Reihe wie eine
La-Ola-Welle. Kinder fangen an zu weinen, Erwachsene zu brüllen. Die
Würstchenverkäuferin ist kaum mehr hinter der Menschentraube am Tresen
auszumachen.
Wird der würstchenlose Mob sie mit den aufgeschnittenen Brötchen steinigen?
Es bleibt friedlich. Es gibt noch Kaffee und Kuchen.
Juliane Preiß
29 Oct 2022
## AUTOREN
Juliane Preiß
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