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# taz.de -- taz🐾thema: Fair goes Öko
> In die sozialökonomische Bilanz des Fairen Handels werden zunehmend die
> Faktoren Umwelt und Nachhaltigkeit eingepreist. Das Ziel:
> Klimaneutralität
Die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit in globalen Lieferketten haben
die Akteure des Fairen Handels sich groß auf ihre Fahnen geschrieben. Wer
es damit ernst meint, muss in seine sozialökonomische Bilanz auch die
Faktoren Umwelt und Nachhaltigkeit einpreisen. Denn die bereits
grassierende Klimakrise verschlechtert vor allem im Globalen Süden die
Verhältnisse dramatisch. Das rückt konkret in den Fokus der Akteure.
So hat Gepa, der größte europäische Importeur fair gehandelter Lebensmittel
und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt, nun einen
weiteren Schritt in Richtung „Klimagerechtigkeit“ getan. Auf das
Unternehmen entfallen laut eigener Berechnung rund 2.890 Tonnen CO2. Dies
teilt sich auf in 1.537 Tonnen am Standort Wuppertal und Inlandstätigkeit
sowie in 1.353 Tonnen bei den über 30 Verarbeiterfirmen. Die CO2-Messung
und anschließende Kompensation der Emissionen geht Gepa in Kooperation mit
dem kirchlichen CO2-Kompensationsfonds Klima-Kollekte an. Unterstützt wird
damit ein nach Goldstandard zertifiziertes Solarprojekt in Indien. Dazu
gehören klimafreundliche Solarlampen, die gesundheitsschädliche Dämpfe
vermeiden, Lichtqualität und -verfügbarkeit verbessern und für eine direkte
Einsparung der CO2-Emissionen sorgen.
Nach dem klimaneutralen Honigsortiment im letzten Jahr kann Gepa damit
jetzt auch einen weiteren Teil der Kaffeelieferkette klimaneutral
gestalten. Vor vier Jahren bereits wurden die Emissionen des
Schiffstransportes für den Rohkaffee des Kaffeesortiments berechnet und
kompensiert. Die Berechnung des Anbaus im Süden ist der nächste Schritt.
Durch die Klimaneutralität der Gepa im Inland ist das Kaffeesortiment nun
vom Hafen im Süden bis ins Regal in Deutschland klimaneutral.
Auch El Puente, ein Fair-Trade-Unternehmen, das Lebensmittel und
Handwerksprodukte aus Afrika, Asien und Lateinamerika importiert und
vertreibt, kooperiert mit der Klima-Kollekte. Zentraler Aspekt auf dem Weg
zur Klimaneutralität, sei es, schädliche Emissionen zu vermeiden. So habe
man schon 2004 beim Bau von Lagerhallen in Nordstemmen eine eigene
Photovoltaikanlage und eine Regenwasserauffanganlage installiert. El Puente
nutzt zu 100 Prozent Ökostrom. Später kam die Nutzung von Fernwärme aus
einer benachbarten Biogasanlage hinzu. Ein LED-Konzept in den Büros und
Lagerhallen soll ebenfalls Energie einsparen.
Die Handelspartner im Globalen Süden, so El Puente, „arbeiten per se sehr
klimafreundlich“. Sie nutzen etwa für Kunsthandwerksprodukte heimische,
natürliche und nachwachsende Rohstoffe, die sie überwiegend in Handarbeit
verarbeiten.
Auch im Bereich der Lebensmittel arbeiten die Kleinbäuer:innen klima-
und umweltfreundlich. So werden die meisten der von El Puente gehandelten
Kaffees in biokonformen Mischkulturen angebaut. Dies dient dem Erhalt der
Artenvielfalt und soll den Boden vor Erosion schützen. Auf den Einsatz
chemischer Düngemittel und giftiger Pestizide verzichten die
Produzent:innen. Die Pflege, Ernte und Weiterverarbeitung der Kaffees
erfolgt zu einem Großteil in Handarbeit.
Lars Klaaßen
www.klima-kollekte.de
17 Sep 2022
## AUTOREN
Lars Klaaßen
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