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# taz.de -- das wird: „Überall grinsende Gesichter“
> Freundliche Übernahme: Die Rapper Fünf Sterne de luxe spielen beim SHMF
> in der Hamburger Laeiszhalle
Interview Kevin Goonewardena
taz: Herr Bogojević, gemeinsam mit klassischen Musiker:innen tritt Ihre
Band Fünf Sterne deluxe heute beim Schleswig-Holstein Musikfestival (SHMF)
auf. Hip-Hop auf einem Klassik-Festival – wie kam es dazu?
Mirko Bogojević: Miki, der erste Geiger der Essener Philharmonie, hatte
bereits angefangen, Musik, die nicht aus dem klassischen Bereich ist, neu
zu arrangieren und live zu spielen, als er auf uns zukam. Zusammen haben
wir dann zum fünften „Takeover“ des Ensembles 2018 in Essen gespielt. Das
ist so gut angekommen, dass wir das unbedingt in Hamburg wiederholen
wollten. Dann kam die Pandemie.
Da standen sich also klassische Musiker:innen und vier Jungs aus dem
Hip-Hop gegenüber. Wie haben Sie zueinander gefunden?
Wir produzieren ja hauptsächlich am Rechner. Miki ist dann natürlich der
Fachmann gewesen, der unsere Songauswahl für das Ensemble in Noten gefasst
hat. Dann haben wir uns ein Wochenende lang in Essen getroffen, uns da
reingearbeitet und -gefühlt. Zu sehen, wie die Studioproduktion eine andere
Wertigkeit bekommt, zu etwas wird, das man so nicht hat kommen sehen: Das
war sehr schön.
Wie hat das Essener Publikum reagiert?
Dass in einer Philharmonie sowohl eigene Fans, die ja mittlerweile auch
älter sind, begeistert darüber sind, dass sie die Stücke, die sie aus ihrer
Jugend kennen, in neuem Gewand entdecken können, und eben auch
Klassik-Hörer:innen von einer neuen Energie getragen werden und sich
deswegen kaum auf den Sitzen halten können: Das war auch für die
Musiker:innen eine schöne Erfahrung. Es gibt Aufnahmen von dem Konzert,
da sieht man überall grinsende Gesichter.
Sie spielen nun bewusst nicht in der Elbphilharmonie.
Die Idee, das in der Elbphilharmonie zu machen, kam tatsächlich auf, nach
dem Konzert in Essen. Da habe ich gesagt: „Wenn ihr das da machen wollt,
müsst ihr das ohne mich machen.“ Zur Geschichte, wie die Elbphilharmonie
zustande kam, habe ich eine klare Meinung. Es ist aber auch so, dass das
Gebäude nicht für verstärkte Konzerte konzipiert ist. Das ist dann
klanglich sehr bescheiden.
Wird es weitere Klassik-Ausflüge geben?
Erst mal sind keine weiteren Auftritte geplant. Zum 25. Jubiläum unseres
Albums „Sillium“ überlegen wir, nächstes Jahr mit Toytoy auf Tour zu gehe…
Mit dieser experimentellen Jazz-Band haben wir „Sillium“ schon öfter
gespielt – und Toytoy haben wiederum andere Alben re-jazzed, wie sie es
nennen.
29 Aug 2022
## AUTOREN
Kevin Goonewardena
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