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# taz.de -- „Nicht nur ökologisch, auch sozial“
> Drei Tage mit Anspruch: das Festival „Summer Sounds“ in Bremen
Interview Kevin Goonewardena
taz: Frau Dietze, 15 Jahre nach seiner Gründung startete das
Summer-Sounds-Festival 2019 erstmals als „Nachhaltigkeitslabor“. Was heißt
das?
Astrid-Verena Dietze: Wir haben damals Dank einer Förderung der Senatorin
für Umwelt viel ausprobieren können: ein Mülltrennungs-Konzept, eine
Solaranlage und eine Pedal-Power-Stage, bei der Gäste auf Fahrrädern mit
Muskelkraft den Strom für die Bühne erzeugen. Auch haben wir uns für ein
Plastikverbot und ein Mehrweggebot entschieden. Das hat nicht allen
Gastronom:innen gefallen. Die Fragen reichten dabei von „Wie können
Bands nachhaltig auf Tour gehen?“ bis zu: „Welche Merch-Artikel sind
eigentlich nachhaltig?“ Wir wollten jeden Aspekt des Festivals mitdenken –
nicht nur ökologisch, sondern auch sozial.
Nach der damaligen Premiere kam Corona, erst jetzt können Sie den Weg
weitergehen.
Es hat sich schnell gezeigt, was funktioniert und Sinn ergibt oder eben
nicht, zumindest für unser Format. Die Pedal-Power-Stage haben wir
beispielsweise mal ausprobieren wollen. Bei der Solaranlage stehen Kosten
und Nutzen in keinem Verhältnis – auch haben wir hier Ökostrom. Dieses Jahr
haben wir uns außerdem viel mit sozialer Nachhaltigkeit beschäftigt und der
Frage, was eine nachhaltige Stadt überhaupt bedeutet.
Hinter dem Festival steht das Stadtteilmanagement. Wie viel Neustadt ist
drin?
Eines meiner Highlights, das „Neustadtsviertel“, beschäftigt sich mit den
Themen, die uns hier im Stadtteil umtreiben, aber auch in ganz Bremen.
Zum Beispiel?
Zu Slow Fashion organisiert der Secondhandshop „Defibrillator“ eine
Kleidertauschparty; bei der Performance „Buzzz“ geht es um Transport und
Mobilität; das „Creative Hub“ mit Vorträgen und Workshops unter anderem z…
Thema Leerstandsmanagement.
War es schwierig, in der für die Veranstaltungsbranche nicht einfachen Zeit
solchen Anspruch hinter – und auf – der Bühne zu verwirklichen?
Am schwierigsten ist es gewesen, einerseits für musikalische Diversität zu
sorgen, anderseits zu sagen: „Das sind unsere Bedingungen.“ Am Ende freuen
wir uns, wenn die Künstler:innen auf der Bühne sind – so viel haben wir
am Line-up herumgebastelt. Ich würde mir wünschen, dass man als
Veranstalter:in in Zukunft mehr darauf gucken kann, welche
Künstler:innen den Nachhaltigkeitsfaktor in ihrer DNA haben – und sagen:
„Das ist unsere nachhaltige Vision, geht ihr doch ein Stück mit uns.“
12 Aug 2022
## AUTOREN
Kevin Goonewardena
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