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# taz.de -- Litauen droht „Vergeltung“
> Weil einige russische Lieferungen nicht durchgelassen werden, will der
> Kreml den Strom abdrehen
Von Barbara Oertel
Im Streit über ein Transitverbot nach Kaliningrad ist Litauen nach den
Worten von Präsident Gitanas Nausėda auf russische Vergeltungsmaßnahmen
vorbereitet. Dazu gehöre ein Ausschluss Litauens aus dem gemeinsamen
Stromnetz (EC-BRELL) mit Russland, sagte Nausėda am Mittwoch in einem
Interview der Nachrichtenagentur Reuters. An die Möglichkeit einer
militärischen Konfrontation mit Russland glaube er nicht, weil Litauen zur
Nato gehöre.
Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, hatte am
Dienstag Vergeltung dafür angekündigt, dass Litauen keinen Transport von
mit EU-Sanktionen belegten Gütern über sein Territorium in die russische
Ostsee-Exklave duldet. Die Maßnahmen würden die litauische Bevölkerung
ernsthaft treffen, hieß es in Moskau.
Der litauische Parlamentsabgeordnete Matas Maldeikis warf Russland vor,
eine regelrechte Hysterie zu schüren, die nichts mehr mit der Realität zu
tun habe. Der Landtransit zwischen der Region Kaliningrad und anderen
Gebieten der Russischen Föderation sei nicht ausgesetzt oder blockiert. Nur
etwa ein Prozent der Waren seien nicht durchgelassen worden, zitiert ihn
das ukrainische Webportal focus.ua.
In dem Stromnetz sind neben Russland und Belarus auch die drei baltischen
Staaten Litauen, Lettland und Estland zusammen geschlossen. Letztere hatten
eigentlich geplant, sich bis 2025 von dem Netz abzukoppeln, um in das
kontinentaleuropäische Verbundsystem der ENTSO-E eingebunden zu werden. Der
Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine hatte diesen Prozess jedoch
beschleunigt.
23 Jun 2022
## AUTOREN
Barbara Oertel
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