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# taz.de -- das wird: „Ich arbeite viel ziellos vor mich hin“
> Der Musiker Richard von der Schulenburg über den Klang des Lockdowns und
> die Freuden der Improvisation
Interview Kevin Goonewardena
taz: Herr von der Schulenburg, „Cosmic Diversity“ könnte der Titel eines
Konzeptalbums sein. War es Ihr Ziel, so viel klanglich Unterschiedliches
abzubilden wie möglich?
Richard von der Schulenburg: Das Basismaterial stellen Aufnahmen dar, die
ich während des Lockdowns beinahe täglich, wo ich wohne, im Hinterhof, mit
einem kleinen Rekorder gemacht habe. Egal was da war, ob spielende Kinder,
Bauarbeiten, Sturm oder Regen – das habe ich alles aufgenommen und dann
dazu Musik improvisiert. Das könnte man als Konzept bezeichnen. Auch der
Titel erschließt sich dadurch ein bisschen, war mir aber am Anfang nicht
bewusst.
War immer klar, dass aus den Aufnahmen ein Album wird?
Das war von Anfang an so geplant, ja. Ich habe im Rahmen eines Festivals
auch ein Konzert gegeben, bei dem ich ausschließlich Musik aus diesen
Aufnahmen aufgeführt habe.
Im Vergleich zu „Moods & Dances“ von 2021 hat sich Ihr Klang verändert. Das
fällt besonders auf, wenn man Ihre House-Produktionen hört.
Die beiden Alben knüpfen ein bisschen an die Musik der Ambient-Platte
„Wanderung durch Wald und Flur“ an, die ich 2017 gemacht habe: Da habe ich
erstmals mit Field Recordings gearbeitet. Auf dem neuen Album ist aber auch
ein Stück wie „Reset My Brain“, kein House-Stück, aber es könnte langsam…
Elektro aus Detroit sein: Das hat so eine Kraftwerk-ähnliche Idee bei den
Stimmen.
Nutzen Sie auch Samples?
Nicht direkt. Womit ich gearbeitet habe, waren Radio und Hörspiele: Die
habe ich laufen lassen und aufgenommen. Das ist das, wo man sagen könnte,
es klingt wie ein Sample. Bei dem Stück „Cosmic Diversity“ ist es zum
Beispiel David Attenborough, der da spricht. Die Stimme passte so schön und
was er sagt, hat auch eine Message: die „Fridays for Future“-Message, dass
man den Klimawandel global betrachten muss.
Wie gehen Sie ein Album genau an?
Ich bin da sehr chaotisch. Ich arbeite wirklich viel ziellos vor mich hin,
improvisiere. Das dann in Form zu bringen ist dann die Komposition und das
macht auch sehr viel Spaß, aber erst mal drauf los Musik zu machen, das
finde ich sehr wichtig.
29 Apr 2022
## AUTOREN
Kevin Goonewardena
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