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# taz.de -- „Menschen mit prall gefüllten Taschen und flotten Autos“
> Mit Pressefotos zeigt das Stadtmuseum Harburg die Geschichte seiner
> zentralen Achse
Interview Darijana Hahn
taz: Herr Brauer, können Sie zunächst ein paar Worte zum Stadtmuseum
Harburg sagen?
Jens Brauer: Das Stadtmuseum Harburg ist Teil des Archäologischen Museums
Hamburg. Hervorgegangen ist das Museum aus dem Museumsverein von 1898. Im
Lauf der Zeit hat sich die Archäologie als Schwerpunkt herausgebildet, und
das Stadtmuseum ist ein fest umrissener Bereich des Hauses geblieben.
Ist dieser fotografische Stadtspaziergang die erste Fotoausstellung des
Hauses?
Nein. Im Mai 2020 lief die erste Staffel der Reihe „Stadt.Land.Foto“,
damals mit dem Schwerpunkt 1950er-Jahre. Wir wollen mit der Reihe das, was
wir bei unserem Digitalisierungsprojekt zu Tage fördern, zeitnah zeigen und
so einen Einblick in unsere Arbeit geben.
Klingt spannend. Was digitalisieren Sie denn?
Das Stadtmuseum hat vor einiger Zeit den Bestand des 2010 verstorbenen
Fotografen Gerhard Beier bekommen. Der war 40 Jahre lang Reporter der
Zeitung Harburger Anzeiger und Nachrichten gewesen. Das sind insgesamt
190.000 mit Ort und Datum beschriftete Negative. Das ist toll, denn Beier
war eben hier in Harburg unterwegs und hat Alltagsgeschichte dokumentiert.
Das ist eine ganz wichtige stadtgeschichtliche Quelle.
Warum stellen Sie in der Ausstellung die Lüneburger Straße in den
Vordergrund?
Dadurch, dass die Lüneburger Straße in dem von uns gezeigten Zeitraum von
1959 bis 1975 als zentrale Einkaufsstraße eine so unglaublich wichtige
Rolle im Alltagsleben der Harburger spielte, gibt es entsprechend
umfangreiches Fotomaterial mit ganz tollen Bildern. Es war die Zeit des
Wirtschaftswachstums mit schön geschmückten Geschäften, Menschen mit prall
gefüllten Taschen und flotten Autos. Aber es war ab 1973 eben auch die
Zeit, in der Harburg durch die beiden Großprojekte S-Bahn und Harburger
Ring maßgeblich verändert wurde.
Auf dem fotografischen Spaziergang, der von Nord nach Süd führt, also vom
Harburger Hafen in Richtung Lüneburg, wird den alten Fotos jeweils die
heutige Ansicht gegenübergestellt. Warum?
Die aktuellen Fotos von unserer Mitarbeiterin Joanna Kadlubowska
ermöglichen einen spannenden Vergleich zwischen Gestern und Heute. Den
älteren HarburgerInnen wird einiges bekannt vorkommen. Die Jüngeren sind
eingeladen, eine kleine Zeitreise zu machen.
„Die Lüneburger Straße“: Stadtmuseum Harburg, Harburger Rathausplatz,
täglich außer montags, 10–17 Uhr, bis 19. 6.
18 Mar 2022
## AUTOREN
Darijana Hahn
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