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# taz.de -- Corona in Berliner Kitas: Kaum Kita-Kinder in Quarantäne
> Die Inzidenzen sind unter den Berliner Kita- und Grundschulkindern hoch.
> Die Kitas können wohl trotzdem im Normalbetrieb bleiben.
Bild: Gibt's auch zum Lutschen, aber nicht für die Kitas: Lolli-Tests auf das …
Berlin taz | Trotz steigender Inzidenzen gerade bei jüngeren Kindern: Die
Kitas laufen in Berlin derzeit noch weiter im Normalbetrieb – und eine
Abfrage bei Trägern und der Senatsjugendverwaltung ergibt: Die Inzidenzen
[1][spiegeln sich nicht im Infektionsgeschehen] in den Kitas wieder. „Wir
registrieren keine großartigen Ausbrüche“, sagt Maria Lingens,
Kita-Referentin bei der Arbeiterwohlfahrt. Auch vom landeseigenen Betrieb
Kigä Südost heißt es, es seien nur vereinzelte Gruppen in Quarantäne.
Laut Gesundheitsverwaltung liegt die 7-Tage-Inzidenz bei den 0- bis
4-Jährigen bei 114 und bei den 5- bis 9-Jährigen bei 358,6. Das weist auf
ein hohes Infektionsgeschehen vor allem in den Grundschulen hin. Regina
Kittler, die derzeit für die Linke den Koalitionsvertrag mit aushandelt,
twitterte am Donnerstag, es könne nicht sein, dass bei einer derartigen
Inzidenz die Maskenpflicht in den Grundschulen weiter ausgesetzt bleibe.
Der Hygienebeirat der Bildungsverwaltung kommt am Montag wieder zusammen,
um über die Infektionslage zu beraten.
Ein Sprecher der scheidenden Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte
auf taz-Anfrage zum Infektionsgeschehen in den Kitas, derzeit gebe es keine
Einschränkungen. „Aber wir beobachten die Situation und reagieren sofort,
wenn es erforderlich sein sollte.“
Allerdings ist es auch fraglich, ob die Kitas für einen erneuten Anstieg
des Infektionsgeschehens überhaupt gerüstet wären. So gestalte sich die
[2][Beschaffung von Luftfiltergeräten] schwierig, heißt es von
Träger-Seite. Es gebe grundsätzlich die Möglichkeit, Fördergelder für
Luftfiltergeräte für schwer oder nicht belüftbare Räume bei der
Senatsverwaltung zu beantragen, sagt Sandra Stahl, pädagogische
Geschäftsleiterin der Kitas Südost. Die Eltern treibe das Thema des
Dauerlüftens angesichts der kalten Jahreszeit um. „Derzeit prüfen wir in
einem Modellprojekt mit CO2-Messgeräten, ob die Lüftungsintervalle
verlängert werden können.“
Als Flop entpuppt sich bisher auch ein Modellprojekt, dass die Bezirke
Neukölln und Treptow-Köpenick in zwei SüdOst-Kitas im Sommer auf den Weg
gebracht hatten. Es sollte geschaut werden, ob die Filter überhaupt wirksam
und sinnvoll sind für Kita-Räumlichkeiten – um argumentieren zu können,
warum Luftfilter womöglich grundsätzlich in jedem Kita-Raum Sinn machen
könnten. Bisher fand sich allerdings noch keine wissenschaftliche
Begleitung für das Projekt.
Scheeres' Sprecher sagt, es seien bisher 835 Filter für 160 Einrichtungen
bewilligt. Mehr Geld stünde bereit. Allerdings sei es tatsächlich so, dass
nur schwer belüftbare Räume ausgestattet würden. Für die Schulen war
Scheeres davon abgerückt, dort soll in jedem Klassenraum ein Filter stehen
können.
Auch an anderer Stelle hakt die Auswertung: der [3][Pilotversuch mit
PCR-Lolli-Tests], der bis September in 160 Kitas lief, ist noch immer nicht
ausgewertet. Mit den verlässlicheren PCR-Tests erhofft man sich ein
sichereres Bild über das Infektionsgeschehen. Laut Scheeres' Sprecher
funktioniere die Logistik mit den Laboren gut, „aber es ist aufwendig“.
Eine Auswertung soll jetzt zeitnah folgen. Scheeres hatte zuvor bezweifelt,
ob Laborkapazitäten reichen, wenn die Inzidenz über 35 steigt.
Beim Verband der Kleinen und Mittelgroßen Kitaträger hat man indes
„keinerlei Verständnis“ dafür, dass sich die Auswertung immer weiter
verschiebe, sagt Geschäftsführer Lars Békési. „Bereits in 2020 hatten wir
ein solches Verfahren vorgeschlagen und eingefordert.“ Jetzt sei November
„und es besteht weiterhin keine Klarheit“.
Bisher stehen den Kitas Schnelltests für zweimaliges Testen pro Woche und
Kind zur Verfügung. Die Schnelltests sind freiwillig und sollen von den
Eltern zu Hause durchgeführt werden. Laut Awo-Referentin Lingens und Kigä
Südost-Geschäftsführerin Stahl werden die Tests genutzt. Fraglich bleibt
aber, auch mit Blick auf die steigende Inzidenz, wie verlässlich mit diesem
niedrigschwelligen Testkonzept das Infektionsgeschehen tatsächlich
abgebildet wird.
4 Nov 2021
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## AUTOREN
Anna Klöpper
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Schwerpunkt Coronavirus
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