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# taz.de -- Klaus Wolschner über die private Jacobs-Universität in Bremen: Ke…
Zwanzig Jahre lang sind alle Ideen, eine privat finanzierte
Elite-Universität in Bremen aufzubauen, gescheitert. Dass die Bremer
Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) behauptet, die
„wissenschaftliche Erfolgsgeschichte“ der Jacobs-Universität werde
fortgeschrieben, zeigt, dass sie keine Ahnung hat.
Vor allem überzeuge sie das Finanzkonzept des Investors. Auf Deutsch:
Nachdem der Bremer Senat mit etwa 200 Millionen Euro die
„Privatuniversität“ gepampert hat, nachdem die Jacobs-Stiftung sie dann
vor der Pleite bewahrt hat mit dem Versprechen, noch einmal rund 200
Millionen Euro zu spendieren, kommen nun also noch einmal 50 Millionen von
dem russischstämmigen Multimillionär Serguei Beloussov. Mit keinem Satz
erklärt Schilling, mit welcher Idee Beloussov das schaffen will, woran alle
vor ihm gescheitert sind.
Auch eine „wissenschaftliche“ Erfolgsgeschichte ist nicht zu erkennen. Die
weit überwiegende Zahl der Studierenden sind Anfangssemester, die mit ihrem
Masterabschluss in ihre Herkunftsländer zurückgehen wollen. Das kann man
vielleicht Entwicklungshilfe nennen, eine wissenschaftliche
Erfolgsgeschichte ist es nicht.
Dass der Investor Beloussov sich nicht in die Karten gucken lassen will,
ist sein gutes Recht. Er betrachtet sein Investment rein geschäftlich, wo
die Jacobs-Stiftung noch gemeinnützige Ideale hatte. Die
Wissenschaftssenatorin behauptet: „Sein Konzept hat uns überzeugt.“ Welches
Konzept, bitteschön? Könnten wir wenigstens drei Seiten Konzept erhalten,
um zu sehen, auf welche Konzeptsubstanz sich die Wissenschaftssenatorin
bezieht?
Immerhin übersetzt sie für uns das Wort „Quantum Computing“ mit
„Weiterentwicklung der klassischen Computertechnologie“. Aha, Beloussov
will den Quantencomputer in Grohn erfinden lassen. 50 Millionen ist ihm das
wert. Alles klar.
[1][nord]
22 Sep 2021
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## AUTOREN
Klaus Wolschner
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