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# taz.de -- Protokoll Corona und Arbeit: „Singen nur mit Maske“
> Katja Gabriel, Pfarrerin in Berlin, entwickelt in der Pandemie
> Mitsing-Videos – und verschenkt Tüten, weil ein Weihnachtsgottesdienst
> unmöglich ist.
Katja Gabriel, 45, ist seit 13 Jahren Pfarrerin in der evangelischen
Gemeinde in Weißensee in Berlin
„Corona hat viel verändert. Zu den Beerdigungen sind momentan nur noch 20
Personen in der Friedhofskapelle erlaubt. Man muss Maske tragen und Abstand
halten. Das ist dann schon bitter, wenn zum Beispiel am Grab jemand weint
und da kann dann nicht einfach jemand von den Trauergästen hingehen und den
Arm um die Person herumlegen und sie trösten. Manche machen es dann
trotzdem.
Die vielen Gruppen, die wir sonst hier haben, darunter Eltern- und
Kindergruppen, die Junge Gemeinde, Bibelkreise und Seniorentreffen, die
finden seit November nicht mehr statt. Den Konfirmandenunterricht machen
wir über Zoom, neulich hatten wir einen Actionbound eingerichtet, da
konnten die Jugendlichen dann an unterschiedlichen Orten Aufgaben mit dem
Handy lösen.
Nicht alle, aber viele der Älteren sind auch digital ausgerüstet. Neulich
schickte mir eine 90-Jährige von ihrem iPhone aus ein Dankeschön für eine
Gratulationskarte. Zu den älteren Menschen, etwa wenn sie einen runden
Geburtstag haben, gehen die Ehrenamtlichen normalerweise in die Wohnung und
gratulieren, jetzt aber bleiben sie draußen an der Tür stehen und
gratulieren mit Maske.
Wir haben jetzt sonntags immer zwei Gottesdienste hintereinander, jeweils
45 Minuten, statt nur einen mit 60 Minuten. Es dürfen nur 60 Personen
gleichzeitig in der Kirche sein. Jede zweite Reihe ist gesperrt und
Menschen aus verschiedenen Haushalten müssen zwei Meter Abstand zum
Sitznachbarn einhalten.
Es darf gesungen werden, aber nur mit Maske und insgesamt im Gottesdienst
nur fünfzehn Minuten. In meinen Predigten gehe ich auch auf Corona ein, die
Pandemie gehört ja nun zu unserem Leben und predigen heißt eben auch, mit
dem Hörer über sein Leben zu reden. Aber neben Corona gibt es auch andere
wichtige Themen.
An Weihnachten werden volle Gottesdienste nicht möglich sein. Wir werden
aber die Kirche und den Pfarrgarten öffnen. Besucher können sich dann dort
das Friedenslicht von Bethlehem abholen und die Weihnachtsbotschaft hören.
Es wird auch ein Video geben, das man sich zu Hause anschauen und dabei die
Lieder mitsingen kann.
Draußen am Zaun werden Tüten hängen mit einer Kerze drin, einem Liedblatt
und einer Andacht in schriftlicher Form, die sich die Menschen dann abholen
und zu Hause in kleiner Runde feiern können.“
24 Nov 2020
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Protokoll Arbeit und Corona
Kirche
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