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# taz.de -- Podcast versendet sich
> Cornelia Holsten mittlerweile wieder reguliert: Die Direktorin der
> Landesmedienanstalt stellt ihren Podcast ein, findet ihn aber weiterhin
> toll und wehrt sich mithilfe von Fake News gegen die Vorwürfe
Von Benno Schirrmeister
Cornelia Holsten sendet nicht mehr: Nach nur zwei Folgen hat die Direktorin
der Bremischen Landesmedienanstalt (Brema) ihren Podcast „Unreguliert. Frau
Holsten fragt nach“ schon wieder aufgegeben. Das Projekt war in Berichten
des Portals „uebermedien“ und vonder taz kritisiert worden, weil es dem
programmatischen Titel – nachzufragen – in keiner Weise gerecht wurde.
Auch im Landesmedienrat, der als Expertengremium die inhaltlichen Linien
der Brema festlegt, hatte die publizistische Tätigkeit der Direktorin keine
Begeisterung geweckt. Zumal die Auftaktsendung, die zu einer unbezahlten
Werbesendung für einen Instagram-Influencer geraten war, als nachteilig für
den Ruf der Medienaufsicht aufgefasst wurde. Auch wegen Holstens
mangelhafter Sorgfalt: So waren der Direktorin der Anstalt, zu deren
Aufgaben die Sensibilisierung für Urheberrechtsfragen gehört, die
schamlosen Copyright-Verstöße ihres Studiogastes entgangen, die dieser
mittlerweile gegenüber „uebermedien“ als „absolutes Fehlverhalten“
eingeräumt hat. Auf fast schroffe Weise unterband Holsten im Talk auch
dessen Ansätze zur kritischen Selbstreflexion: „O Gott!“, sagt sie, „ich
wollte gar nicht so den Finger in die Wunde legen.“
Der Kritik an ihrer Sendung erwies sich Holsten als nicht zugänglich. Dem
evangelischen Pressedienst gegenüber behauptet sie, ihr „Humor“ und ihre
„Selbstironie“ seien halt „offenbar nicht erkannt“ worden. Die monierten
Punkte hält sie für den Ausdruck „einer leichten, spielerischen
Darstellungsform“, mit der sie „neue Zielgruppen für trockene Medienthemen…
habe erreichen wollen. Außerdem unterstellt sie den Beiträgen eine
„sexistische Tonalität“. In internen Schreiben führt sie für diesen Vorw…
als Belege vermeintliche Zitate an, die sie frei erfindet. So sei sie
„entsetzt“ über die „gewählten Attribute“ wie „rosarote Brille“ o…
„himmelt an“, die weder „uebermedien“ noch der taz-Artikel nutzt.
Letzteren reduziert sie auf die Bildunterzeile, in der mit Bezug auf eine
Plakatwerbung für „Online-Marketing-Rockstars“ das Verhalten der
Brema-Direktorin mit dem eines Groupies verglichen wird. „Eine inhaltliche
Kritik enthalten beide Beiträge nicht“, folgert Holsten in ihrer
eigenwilligen Darstellung.
15 Feb 2020
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
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