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# taz.de -- Bunte Vielfalt bei den Quallen
> Sie bestehen bis zu 99 Prozent nur aus Wasser. Doch die große
> Formenvielfalt von Quallen und Medusen ist faszinierend
Bild: Die nur 1,5 Zentimeter große Copula sivickisi gehört zu den Würfelqual…
Von Wolfgang Löhr
Für viele sind sie ein Schrecken, vor allem wenn sie am Strandurlaub im
Meer auftauchen: Bei einigen von ihnen reicht schon eine leichte Berührung,
damit die Begegnung in schmerzhafter Erinnerung bleibt. Quallen, auch
Medusen genannt, gehören zu den Nesseltieren. Diese zeichnen sich durch
ihre Nesselzellen aus, die in der Lage sind winzige Fäden explosionsartig
freizusetzen, die sich durch die Haut in den Körper ihrer Beute oder Feinde
bohren. Produzieren die Nesseltiere dann auch noch eine toxische Substanz,
können die Nesselfäden schwere Entzündungen oder Lähmungen auslösen. Es
gibt Quallenarten, da kann eine Begegnung auch tödlich verlaufen.
Der Gruppenname Qualle ist sehr unspezifisch, denn genau genommen ist es
die Bezeichnung für ein Entwicklungsstadium von Nesseltieren. Die meisten
von ihnen durchlaufen einen Generationswechsel vom festsitzenden Polypen
zur freischwebenden Qualle oder Meduse. Vielfalt ist nicht nur bei der
Reproduktion zu finden, auch die Formen in dieser Tiergruppe sind sehr
unterschiedlich. Die beiden Quallenforscher André C. Morandini, von der Uni
São Paulo in Brasilien, und Gerhard Jarms, emeritierter Professor an der
Uni Hamburg, haben jetzt ein umfangreiches Werk über Scheibenquallen
herausgegeben. Die weltweit bekannten rund 260 Medusenarten werden in dem
816 Seiten umfassendem Werk jeweils mit mindestens einem Photo vorgestellt.
Der vom Naturwissenschaftlichen Verein Hamburg herausgegebene Sonderband
bietet zudem umfangreiche Infos über Kennzeichen, Eigenschaften,
Verbreitung oder Gefährdung der Medusen. Auch Infos darüber, wozu Quallen
genutzt werden können, zum Beispiel als Lebensmittel, sind in dem Band zu
finden. Sogar Rezepte, wie sie zubereitet werden können, sind abgedruckt.
Die beiden Quallenexperten haben in dem Sonderband das weltweite Wissen
über Quallen zusammengetragen. Zielgruppen sind nicht nur Wissenschaftler,
sondern auch an der biologischen Vielfalt interessierte Laien.
Gerhard Jarms, André C. Morandini (Hrsg.): World Atlas of Jellyfish.
Dölling und Galitz Verlag, 2019, 816 Seiten, 99 Euro
27 Dec 2019
## AUTOREN
Wolfgang Löhr
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