Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- heute in bremen: „Windenergie ist ein bedrohtes Feld“
Interview David Siegmund-Schultze
taz: Herr Hoffmeister, welche politischen Maßnahmen sollten gegen die
Klimakrise getroffen werden?
Thomas Hoffmeister: Ich als Konrektor für Lehre und Studium sehe mich nicht
primär in der Rolle, der Politik zu sagen, was gemacht werden muss. Im
Rahmen des IPCC-Berichts haben unsere Wissenschaftler*innen aber klare
Empfehlungen gegeben, welche Schritte jetzt getan werden müssen. Es ist
klar, dass politisch mehr gemacht werden muss.
Was sollte konkret getan werden?
Im Hinblick auf die CO2-Bepreisung sollte sich Deutschland stärker an
fortschrittlicheren EU-Staaten orientieren. Außerdem sollten wir bessere
Anreize für die regenerativen Energien schaffen. Die Windenergie ist
mittlerweile in Deutschland ein bedrohtes Feld. Deswegen sollte die Politik
unter anderem noch einmal die Abstandsregelungen für Windräder überdenken.
Und welcher Beitrag muss angesichts des Klimawandels von der Universität
Bremen ausgehen?
In der Wissenschaft werden schon seit Jahren wichtige Beiträge geleistet,
etwa was die Folgen klimatischer Veränderungen angeht. Da geht es zum
Beispiel um Meeresströmungen, die Rolle der Sedimente und bedrohte
Korallenriffe. Das große Problem ist jedoch die Lücke, die zwischen den
wissenschaftlichen Ergebnissen und deren Wahrnehmung in der Politik klafft.
Deshalb müssen wir noch mehr Veranstaltungen anbieten, die sich an die
Öffentlichkeit richten.
Muss sich die Universität also noch mehr in gesellschaftliche Debatten
einbringen?
Ja, das ist richtig, aber aus meiner Sicht tun wir das schon mit
Wissenschaftler*innen, die an der öffentlichen Debatte teilnehmen. In den
letzten Jahren ist viel in der Kommunikation von Wissenschaft passiert.
Was denn zum Beispiel?
Nehmen sie die Aktionswoche mit öffentlichen Veranstaltungen, die ja am
heutigen Montag startet. Das ist ein wichtiger Schritt, um die
wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel in die Breite der
Gesellschaft zu bringen.
Fridays for Future hat für Freitag zum globalen Klimastreik aufgerufen.
Werden wir auch sie auf der Straße sehen?
Ich denke, es ist sehr wichtig, dem Protest auch auf der Straße Ausdruck zu
verleihen. Ich werde versuchen, dabei zu sein. Ich muss jedoch sehr
wichtige Termine verschieben, deswegen kann ich nichts versprechen.
25 Nov 2019
## AUTOREN
David Siegmund-Schultze
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.