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Als die junge Malerin Almut Heise 1969 in Hamburg die Eröffnung ihrer
ersten Einzelausstellung feierte, nannte sie ihre Bilder „Häusliche
Szenen“. Inspiriert war dieser Titel durch ihren Lehrer David Hockney und
dessen „Domestic Scenes“. Die 1944 in Celle geborene Künstlerin
produzierte Bilder von überladenen und klaustrophobischen Innenräumen aus
der Nachkriegszeit in Deutschland, die sehr zutreffend anderswo auch schon
als „psychische Interieurs“ bezeichnet wurden. Diese Bilder zeigen auch:
Das kollektive Unbewusste der westdeutschen Wirtschaftswunderjahre sehnte
sich offenbar nach Polstern, Mustern und schweren Stoffen. In der
[1][Galerie Klosterfelde Edition] ist gerade Heises zeichnerisches und
grafisches Frühwerk zu sehen, das im engen Zusammenhang mit den Gemälden
steht (bis 26. 10., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Potsdamer Str. 97).
Reich an Abenteuern ist das Leben von Ingrid Wiener. Die 1942 in Wien
geborene Künstlerin und Köchin schenkte Berlin einst noch zu Mauerzeiten
das legendäre Künstlerlokal „Exil“ und bereicherte die Stadt auch sonst a…
Musikerin und Künstlerin. Mitte der Achtziger zog es Wiener und ihren Mann
Oswald dann sehr weit nach Norden: In Dawson City, Yukon betrieben sie
einige Zeit lang unter anderem die Whitehouse Cabins, ein kleine
Goldgräberherberge. „Norden“ heißt auch Wieners große Installation in der
[2][Galerie Barbara Wien]. Ausgehend von einem historischen Lederhemd,
welches einst einem amerikanischen Polarforscher gehörte, entwickelt die
Künstlerin mit Hilfe von Gobelins, Fotografien, Aquarellen, Computerprints
ein künstlerisches Patchwork-Bild vom abenteuerlichen Leben in der
nördlichen Einöde (bis 16. 11., Di.–Fr. 13–18, Sa. 12–18 Uhr, Schönebe…
Ufer 65).
Ziemlich unbeeindruckt von der städtischen Umgebung, neugierigen Passanten
und dem Brausen des Verkehrs zeigt sich derzeit eine kleine Schafherde am
Hansaplatz. Für einen Monat hat die Künstlerin Folke Köbberling im Rahmen
des Projekts [3][„Kunst im Stadtraum am Hansaplatz“] fünf Schafe auf einer
umzäunten Wiese temporär angesiedelt, mitsamt einem kleinen Schafstall,
dessen Außenwände mit Schafwolle bedeckt sind. Die Versorgung der Tiere mit
Wasser und Heu wird von der Nachbarschaft übernommen. Gelegentlich trifft
man sich zu Workshops für Wollverarbeitung. Zu den typischen Stadtgerüchen
ist nun der Geruch der Schafe hinzugetreten. Obwohl es hier um Tiere in der
Stadt geht, läuft die Sehnsucht mancher Stadtbewohner nach mehr
Ländlichkeit untergründig mit (bis 15.10., Wiese neben der Hansabibliothek,
Hansaplatz).
26 Sep 2019
## LINKS
[1] https://www.klosterfeldeedition.de/
[2] http://www.barbarawien.de/
[3] https://kunst-im-stadtraum.berlin
## AUTOREN
Kito Nedo
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