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Häuser waren für den Architekten Le Corbusier Wohnmaschinen – genauso wie
Autos oder Flugzeuge Maschinen zur Fortbewegung sind. Als 1952 die erste
Unité d’Habitation („Wohneinheit“) im Süden Marseilles fertiggestellt
wurde, sorgte die Cité radieuse – die „strahlende Stadt“ international f…
Aufsehen. In der Folge entstanden drei weitere Wohnmaschinen in Frankreich
und eine in Berlin. Der Leipziger Fotograf Arthur Zalewskihat alle fünf
Gebäude in einer langwierigen Recherche fotografiert und zeigt seine sehr
gelungenen Bilder nun in einem Ausstellungszyklus im Kunstraum
[1][C834],der sich selbst im Berliner Corbusierhaus befindet. Nicht die
Architekturikone steht hier im Mittelpunkt, sondern die Architektur im
Gebrauch. So wird die alltägliche, soziale und urbane Verwobenheit eines
Gebäudetyps sichtbar, der als massiv gebaute Utopie aus der Vergangenheit
in die Gegenwart ragt (bis 6. 10., Sa. & So. 14–18 Uhr, Flatowallee 16).
Auch Bettina Pousttchi nähert sich mit fotografischen Mitteln der
Architektur. Im 20 Meter hohen Kesselhaus des [2][KINDL-Zentrum für
zeitgenössische Kunst] hat die Künstlerin an der Stirnwand und den beiden
Seitenwänden acht ebenso lange Bildbahnen von der Decke gehängt, die
jeweils einen ausschnitthaften, leicht anderen Blick durch die Fenster aus
dem Raum hinaus in die Umgebung zeigen. Die Installation mit dem Titel
„Panorama“ spielt sowohl auf die Bewegung der Betrachter*innen im Raum wie
auch mit der schemenhaften, nahezu grafischen Reduktion der fotografischen
Abbildung. Dabei handelt es sich bei den Fotografien paradoxerweise um
Reproduktionen im Maßstab 1:1. Die künstlerische Befragung des Ortes
erscheint auf das Grundsätzliche der ehemaligen Industriearchitektur
gerichtet (bis 10. 5., Mi.–So. 12–18 Uhr, Am Sudhaus 3).
Dreißig Jahre ist es her, dass der kanadische Konzeptkünstler Ken Lum seine
Werkgruppe „Portrait Attributes“ produzierte. Ein Bild aus der Serie
erlangte besondere Berühmtheit, da es seit 1990 als Billboard die Fassade
des Kunstzentrums Witte de With in Rotterdam schmückt. Das zweigeteilte
Motiv zeigt auf der linken Seite eine Fotografie einer lächelnden Frau an
einer altertümlichen Rechenmaschine in Büroumgebung und auf der rechten
Seite die mittelachsig gesetzte Botschaft in Großbuchstaben: „Melly Shum
hates her job“. Die beiden Galerien [3][Klemm’s] und [4][Nagel Draxler]
haben in einer gemeinsamen Initiative das Werk nun temporär am Moritzplatz
in Kreuzberg installieren lassen, wo es gut sichtbar aktuelle
Arbeitsgefühle im Kapitalismus zur Diskussion stellt (bis 21. 9.,
Moritzplatz).
5 Sep 2019
## LINKS
[1] http://www.c834.de/
[2] https://www.kindl-berlin.de/
[3] http://www.klemms-berlin.com/
[4] https://nagel-draxler.de/
## AUTOREN
Kito Nedo
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