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# taz.de -- heute in hamburg: „In der Welt ist relativ wenig frei“
Interview Lukas Ziegler
taz: Herr Knutzen, muss ich ein IT-Genie sein, um in zehn Jahren noch einen
Job zu bekommen?
Sönke Knutzen: Nein, nicht jeder muss gleich programmieren können. Wenn wir
über Digitalisierungskompetenzen reden, ist es vor allem wichtig, sich auf
veränderte Umgebungen einzustellen. Digitalisierung ist von einer hohen
Geschwindigkeit und Disruption geprägt.
Vor welche Herausforderungen stellt uns das?
Es gibt eine höhere Dynamik. Die Märkte und Arbeitsanforderungen verändern
sich schneller, als wir das gewöhnt sind. Man wird sich sein Leben lang
immer wieder mit neuen Dingen auseinandersetzen müssen. Das ist allerdings
nicht unbedingt etwas Schlechtes, macht das Leben vielleicht sogar
interessanter.
Welche Chancen bietet diese Entwicklung sonst noch?
Die Arbeit wird sich vermutlich insofern weiterentwickeln, dass sie immer
umwelt- und sozialverträglicher wird. Viele Tätigkeiten, die wir momentan
noch durchführen, werden durch die Digitalisierung wegfallen. Es entstehen
auch viele Neue, die deutlich humaner und interessanter sein werden als
jetzt. Das bringt aber auch eine neue Bildungsaufgabe mit sich.
Wie sieht die konkret aus?
Wir müssen uns grundsätzlich in allen Bildungsstufen mit den Anforderungen
einer digitalisierten Welt auseinandersetzen. Wir entwickeln aktuell
zusammen mit der Hertz-Stiftung und der Schulbehörde das
„digital.learning.lab“, bei dem in allen Fächern der allgemeinbildenden
Schulen Digitalisierungselemente in den Unterricht eingebaut werden. Dabei
geht es nicht nur um den Umgang mit Technologien, sondern auch kritisches
Denken, Umgang mit und Aufbereitung von Daten oder die Sicherheit im
Internet gehört dazu. Das sind Themen, die wir früh in der Schule angehen
müssen.
Was bedeutet ein sicherer und kritischer Umgang mit Technologien?
Im Internet scheint es immer so, als wäre total viel frei und umsonst. In
der Welt ist aber relativ wenig frei und umsonst. Meistens bezahlt man hier
mit persönlichen Daten. Wir müssen eine Sensibilität für die Folgen davon
entwickeln.
16 May 2019
## AUTOREN
Lukas Ziegler
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