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# taz.de -- Das kommt: Bremens virtuelle Welt
In Bremen eröffnet am Freitag das VR Center Bremen, das erste
Spieleparadies in der Stadt für Gamer*innen und Aficionados mit
vierdimensionalen Gaming-Erfahrungen in der virtuellen Realität. Besonders
spannend dürfte dies für diejenigen sein, die ob der Warnung des Deutschen
Wetterdienstes vor einem weiteren Hitzesommer jetzt schon nach
Alternativangeboten in klimatisierten, lichtlosen Räumen suchen.
Das VR Center Bremen bietet nämlich genau das. Eingebettet im
Entertainmentkomplex des Einkaufszentrums „Weserpark“ können die
Besucher*innen zwischen vier verschiedenen Arcade-Spielen und einem VR Exit
Game auswählen.
In der Praxis sieht das dann so aus: Die Spieler*innen begeben sich zu
viert in die sogenannte Arena und bekommen eine Brille mit Kopfhörern
aufgesetzt sowie zwei Controller in die Hand gedrückt, die virtuelle Hände
erschaffen. Von außen sieht das mindestens ulkig aus, als Spieler*in taucht
man allerdings tief ein in eine kanadische Schneelandschaft, in der man
Pinguine mit Schneebällen bewerfen kann. Oder in eine futuristische
Japan-Dystopie, in der man mit einer virtuellen Shotgun Roboter-Samurai
bekämpfen darf. Oder in einen Tron-ähnlichen Cyberspace, in dem man im Takt
von schweren Dubsteb-Beats eine Choreografie vortanzen darf.
Gerade letzteres sieht für Zuschauer*innen ziemlich albern aus, weswegen
das VR Center vom Autor dieses Textes ausdrücklich nicht als Ort für ein
erstes Rendezvous empfohlen wird. Wobei, im virtuellen Exit Room, kann man
sich immerhin in Teamwork erproben. Dort darf man gemeinsam in einer an
Steam-Punk erinnernden viktorianischen Fabrik Rätsel lösen, Farben
zusammenmischen und allerhand Schalter betätigen.
Übertreiben sollte man es allerdings nicht mit der virtuellen Realität,
sonst ereilt einen das gleiche Schicksal wie den Autor, der nach einer
guten halben Stunde in der virtuellen Farbfabrik nach Abnehmen der Brille
lange neben sich stand und Probleme hatte, wieder in der Realität
anzukommen.
Wer aber ungefähr nachempfinden möchte, wie sich Neo (Keanu Reeves) im Film
„Matrix“ gefühlt haben muss, als ihm Morpheus die blaue Pille (Rückkehr i…
alte Leben) und die rote Pille (die Wahrheit über die Matrix erkennen)
anbietet und Neo die rote Pille wählt. Oder wie Mal (Marion Cotillard) aus
„Inception“, die nach Jahren mit ihrem Mann Dom (Leonardo DiCaprio) aus dem
Limbus wieder aufwacht und nicht mehr weiß, was nun wahr ist und was nicht,
der*die könnte im VR Center Bremen einen dumpfen Vorgeschmack darauf
bekommen. Alle anderen können sich währenddessen auch mit einem Eis oder
einem Getränk nach draußen setzen.
Cornelius Runtsch
27 Apr 2019
## AUTOREN
Cornelius Runtsch
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