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# taz.de -- Diversität und Nachhaltigkeit
> Die trendsetzende Shortlist des LVMH-Preises steht fest
Mit dem LVMH-Preis zeichnet der Luxus-Großkonzern Moët Hennessy – Louis
Vuitton junge und aufstrebende Designer*innen aus. Neben den 300.000 Euro
Preisgeld stellt das Designermarken-Konglomerat der ausgezeichneten Person
ein Team an Experten, das ein Jahr lang in Bereichen wie Produktion,
Distribution und Marketing beratend zur Seite steht. Diese Unterstützung
durch die LVMH-Gruppe hat seit der ersten Verleihung im Jahr 2014
Preisträger*innen wie Jacquemus, Marine Serre und Marques Almeida dabei
geholfen, sich als etablierte Marken in der Modewelt zu positionieren.
Nicht nur den Namen der Preisträger*innen, sondern auch derjenigen, die es
in die nähere Auswahl geschafft haben, begegnet man nach der Bekanntgabe
immer häufiger. Das berühmteste Beispiel hierfür ist wohl Virgil Abloh,
2015 nominiert, heute Kreativdirektor bei Louis Vuitton. Sei es dem
Händchen der Jury oder der durch den Preis generierten Aufmerksamkeit
geschuldet: Ein Blick auf die Nominierten verrät, welche Designer und
welche Trends in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden.
## Lässige Oversize-Anzüge
Die diesjährige Shortlist wurde in der vergangenen Woche veröffentlicht.
Erstmals sind auch Designer*innen aus Afrika und Israel in der engeren
Auswahl. Kenneth Izedonmwen fertigt seine farbenfrohen, handgewebten Anzüge
nach nigerianischer Tradition, Thebe Magugu widmet seine Kollektionen den
Frauen seines Heimatlandes Südafrika und übersetzt eine traditionsreiche
Kultur im Umbruch in gegensatzreiche Outfits, Hed Mayner aus Tel Aviv
schafft inspiriert von jüdisch-orthodoxen Gewändern und Militäruniformen
lässige Oversize-Anzüge.
Gemein ist den meisten Nominierten eine nachhaltige Praxis. Bethany
Williams macht konzeptuelle Streetwear aus Supermarktabfällen, Stefan Cooke
und Jake Burt zerstückeln Secondhandmode und setzen sie mit viel Können und
Ideenreichtum wieder zusammen, Spencer Phipps schafft von Wanderkleidung
inspirierte und ethisch produzierte Ensembles mit herrlich vielen Taschen,
Emily Adams Bode greift beim Recycling weit in die Vergangenheit zurück und
fertigt beispielsweise Zweiteiler aus viktorianischen Steppdecken.
Futuristisch geht es bei Kunihiko Morinaga zu, der sich mit übergroßen
Reißverschlüssen und fotogenen Hightech-Materialien den Sehgewohnheiten des
digitalen Zeitalters angepasst hat. An Bedeutung verliert indes die starre
Aufteilung in Männer- und Frauenkollektionen: Die Hälfte der nominierten
Labels verstehen sich als genderneutral.
Donna Schons
2 Apr 2019
## AUTOREN
Donna Schons
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