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# taz.de -- Aktivistinnen in Saudi-Arabien: Folter statt Frauenrechte?
> Menschenrechtler berichten über Misshandlungen von Frauenrechtlerinnen.
> Das Land müsse sofort Beobachter in die Gefängnisse lassen.
Bild: Wollte zu den Lokalwahlen 2015 kandidieren, durfte dann aber doch nicht: …
Berlin taz | Schlafentzug, Waterboarding, Elektroschocks und sexualisierte
Gewalt gegen Aktivistinnen: Das sind einige der Methoden, die Saudi-Arabien
vorgeworfen werden und die Menschenrechtler und Journalisten
zusammengetragen haben. Im Mai hatten saudische Behörden begonnen,
[1][prominente Frauenrechtlerinnen festzunehmen]. Mindestens acht von ihnen
sitzen noch immer im Gefängnis, darunter Nassima al-Sadah und Samar
Badawi.
Nun verstärkt sich der Druck auf die Regierung in Riad. Nicht nur
[2][forderten Human Rights Watch] und [3][Amnesty International] am
Freitag, dass unabhängige Inspekteure Zugang zu den Frauen bekommen. Auch
pocht eine Gruppe britischer Parlamentarier darauf, mit einer Delegation
ins Königreich reisen und die Festgenommenen besuchen zu dürfen.
Die Vorwürfe seien „äußerst schädlich für die Glaubwürdigkeit der
fortschrittlichen Reformen, die die saudi-arabische Regierung angekündigt
hat“, heißt es in einem [4][Schreiben der Parlamentarier] an Saudi-Arabiens
Botschafter in London.
Sollte Riad einen Besuch ablehnen, würden sie einen Bericht
veröffentlichen, der sich allein auf die vorhandenen Informationen stützen
müsste, [5][drohte] der Vorsitzende der Gruppe, der Tory-Abgeordnete
Crispin Blunt, am Donnerstag. Damit würden die Parlamentarier den
Anschuldigungen Gewicht verleihen.
Die teils detaillierten Berichte über Misshandlungen der Frauen basieren
auf Aussagen von Einzelpersonen, die sich unabhängig voneinander gegenüber
Medien und Menschenrechtlern äußerten, aber anonym bleiben wollten.
Saudi-Arabien hat die Vorwürfe zurückgewiesen und auf die dünne Beweislage
verwiesen.
Die Menschenrechtler fordern auch Zugang zu Geschäftsleuten und saudischen
Prinzen, die im November 2017 festgenommen worden waren. Saudi-Arabiens
Kronprinz rechtfertigte dies damals als Maßnahme gegen Korruption.
Beobachter gehen davon aus, dass Mohammed bin Salman seine Macht zu
festigen versuchte.
## UN-Berichterstatterin reist in die Türkei
Der Kronprinz steht seit der [6][Ermordung von Jamal Khashoggi] unter
Druck. Der Journalist war am 2. November 2018 im saudischen Konsulat in
Istanbul getötet worden. Die saudische Regierung versuchte wochenlang, den
Mord zu verschleiern. Wer die Tat in Auftrag gab, ist bis heute [7][nicht
geklärt].
Am Freitag gab das UN-Menschenrechtsbüro in Genf bekannt, dass sich eine
UN-Berichterstatterin mit dem Fall befassen werde. Agnes Callamard habe die
Untersuchung aus eigenen Stücken angeschoben. Sie will kommende Woche in
die Türkei reisen.
Die Initiative ist keine [8][UN-Untersuchung, wie sie von der Türkei im
vergangenen Jahr ins Spiel gebracht worden war]. Callamard ist
Sonderberichterstatterin über willkürliche Hinrichtungen. Sie legt dem
UN-Menschenrechtsrat Berichte über ihre Recherchen vor.
25 Jan 2019
## LINKS
[1] /Frauenrechtler-in-Saudi-Arabien/!5510226
[2] https://www.hrw.org/news/2019/01/24/saudi-arabia-let-outside-monitors-see-d…
[3] https://www.amnesty.org/en/latest/news/2019/01/saudi-arabia-access-for-inde…
[4] https://static1.squarespace.com/static/5a9301ef0dbda346e74d0bf9/t/5c2a0a762…
[5] https://www.aljazeera.com/news/2019/01/british-mps-lawyers-request-access-t…
[6] /Saudis-zu-totem-Journalisten-Kashoggi/!5543248
[7] /Kommentar-Mord-an-Jamal-Khashoggi/!5552153
[8] /Trumps-Haltung-zu-Saudi-Arabien/!5552219
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Saudi-Arabien
Großbritannien
Jamal Khashoggi
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