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# taz.de -- Britischer Flughafen Gatwick: Zwei Festnahmen nach Drohnenflug
> Die Polizei nimmt nach den Drohnen-Störaktionen am Flughafen Gatwick zwei
> Verdächtige fest. Sind sie wirklich die Täter – und was könnte ihr Motiv
> sein?
Bild: Reisende am Flughafen Gatwick
London dpa | Nach der Festnahme zweier Verdächtiger kehrt der durch
umherfliegende Drohnen [1][lahmgelegte Londoner Großflughafen Gatwick]
langsam wieder zum Normalbetrieb zurück. Im Laufe des Samstags sollten 757
Flüge mit mehr als 124.000 Passagieren abgefertigt werden, bestätigte ein
Flughafensprecher der Deutschen Presse-Agentur. Das tagelange Chaos führte
aber auch am Vormittag noch zu Verspätungen und Ausfällen. Viele
Passagiere, die endlich in die Weihnachtsferien starten wollten, waren
erschöpft und frustriert.
Wenige Stunden zuvor hatte die Polizei zwei Verdächtige festgenommen, die
möglicherweise für die gezielten Störaktionen verantwortlich sind. Der Mann
und die Frau waren am späten Freitagabend „in der Gegend von Gatwick“
festgesetzt worden, [2][teilte die Polizei in der Grafschaft Sussex mit].
Details zur Festnahme veröffentlichte die Polizei zunächst nicht.
Augenzeugen und andere Hinweisgeber sollten sich an die Polizei wenden.
Von einem terroristischen Hintergrund waren die Behörden bislang nicht
ausgegangen. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass eine ausländische
Regierung ihre Finger im Spiel habe, sagte ein Polizeisprecher am Freitag
vor Bekanntgabe der Festnahmen. Nicht ausschließen wollten die Ermittler zu
diesem Zeitpunkt, dass es sich bei den Tätern um radikale Umweltschützer
handeln könnte.
In den vergangenen Tagen waren rund 40 Mal Drohnen über dem Airport
gesichtet worden. Insgesamt waren deswegen seit Mittwochabend etwa 1.000
Flüge ausgefallen oder umgeleitet worden. Betroffen davon waren dem
Flughafensprecher zufolge circa 140.000 Passagiere. Viele Reisende waren am
Airport gestrandet und schliefen auf dem nackten Boden – beziehungsweise
Kranke in Rollstühlen. Gatwick ist der siebtgrößte Flughafen Europas und
der zweitgrößte nach London-Heathrow in Großbritannien.
Nach Polizeiangaben wurden „erhebliche Kräfte mobilisiert“, um die Drohnen
und die Verantwortlichen hinter den Störaktionen ausfindig zu machen. Doch
gingen die Störmanöver trotz eines Großeinsatzes mit Hubschrauber,
Scharfschützen und Spezialgerät der Armee weiter. Zwar konnte am
Freitagmorgen der Flugbetrieb nach 36-stündigem Stillstand wieder
aufgenommen werden, abends wurde aber erneut eine Drohne entdeckt. Wieder
wurde vorübergehend das Flugfeld gesperrt.
Airport-Geschäftsführer Stewart Wingate sprach von einer „präzise geplanten
Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und
maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen“. Für
Luftfahrtbranche und Behörden sei dies ein Warnschuss. „Es kann nicht sein,
dass Drohnen einen essenziellen Teil unserer nationalen Infrastruktur auf
diese Art lahmlegen“, [3][erklärte Wingate.] „Das ist offenkundig eine
relativ neue Technik, und wir müssen gemeinsam über richtige Lösungen
nachdenken, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passieren
kann.“
Auch in Deutschland sind Zwischenfälle mit Drohnen ein wiederkehrendes
Problem. In den vergangenen Monaten haben sie sogar deutlich zugenommen: So
wurden nach Angaben der Deutschen Flugsicherung bis einschließlich November
152 Fälle gemeldet, bei denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert
wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten.
Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es dagegen nur 88 gewesen.
22 Dec 2018
## LINKS
[1] /Luftverkehr-in-Grossbritannien/!5561660
[2] https://news.sussex.police.uk/news/two-arrested-in-drone-disruption-at-gatw…
[3] https://www.gatwickairport.com/flights/flight-disruption/message-from-our-c…
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