Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Im Osten alles öko
> Der BUND und die Bremer Heimstiftung planen, das Stiftungsdorf Ellener
> Hof zum Klimaquartier zu machen. Die erste Phase beginnt nun mit einer
> Bürger*innenbeteiligung
Bild: Zwischen den Stadtteilen Ellener Feld und Blockdiek soll eine ökologisch…
VonLea Schweckendiek
Von „begrünten Dächern noch und nöcher“ träumt derzeit die Planungsgrup…
des Projekts Klimaquartier Ellener Hof im Bremer Osten. Diese Träume sollen
sich auch schon bald bewahrheiten – denn die Bebauung und Nutzung des
Geländes der Heimstiftung soll von nun an ökologischen Standards
entsprechen und nachhaltig sein. Dass das Stiftungsdorf bald das
„Klimaquartier Ellener Hof“ wird, ist schon an einem ersten Haus ganz aus
Holz zu erahnen – es beherbergt die Pflegeschule der Stiftung. Doch viele
weitere sollen folgen: Holzbauten, mit grünen Dächern und Solarzellen. Und
nicht nur draußen, auch drinnen soll es ökologischer werden.
Gemeinsam mit dem BUND hat sich die Heimstiftung dem neuen Projekt
verschrieben. Ihr Seniorvorsitzender Alexander Künzel hat große Visionen
für das Projekt: „Ökologie ist für uns als Stiftung genauso entscheidend
wie Soziales.“ Da ökologisches Handeln für viele Bewohner*innen und
Nachbar*innen des Stiftungsdorf aber noch sehr abstrakt sei, bestehe der
Bildungsauftrag darin, die Themen nahe an die Menschen zu bringen, um sie
in ihrem Alltag zu etablieren. „Wir sind nicht nur eine Projektionsfläche
sozialromantischer Wünsche. Wir wollen reale Zukunft gestalten“, so Künzel.
Nachdem das Stiftungsdorf an der Ludwig-Roselius-Allee schon seit geraumer
Zeit Fahrradquartier ist, stehen nun Gelder und Projektstellen für die
Realisierung des Klimaquartiers bereit. Das der Stiftung gehörende
Grundstück wird mit Erbpachtverträgen nun nach und nach an verschiedenste
Nutzer*innen verpachtet, darunter das Deutsche Rote Kreuz, das
Studierendenwerk und eine Hinduistische Gemeinde. In einem vierjährigen
Prozess soll so das Klimaquartier entstehen.
Auch Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) versteht das Projekt als
richtungsweisend. „Für den Klimaschutz braucht es eine starke Bewegung, aus
der Mitte der Gesellschaft, nicht allein von der Politik.“ Ebenfalls
lokalpolitisch sei Klimaschutz noch lange kein Mainstreamthema und das
Engagement des BUND und der Heimstiftung deshalb vorbildlich.
Das Klimaquartier setzt mit den Vorstellungen der Projektbeauftragten hohe
Ansprüche. „Das Ziel des Projektes ist die Einsparung von Treibhausgasen
durch Klimaschutz im Alltagshandeln“, so Katja Muchow von der Heimstiftung,
die in das Projektteam involviert ist. Der Alltag tangiere dabei
verschiedene Lebensbereiche: Von Konsum über Ernährung bis hin zu Energie –
all dies müsse im Projekt mitgedacht werden. Konkret hieße das:
„Gemeinschaftsgärten, nachhaltiger Einkauf, Kleidertauschbörsen. Bücher
teilen, mobil sein und energieeffizient bauen. All das, aber noch viel mehr
müssen wir ausarbeiten und umsetzen.“
Den Anfang soll eine Fahrradwerkstatt auf dem Gelände machen, auch
Lastenfahrräder und E-Bikes sollen verstärkt für die Mobilität im Stadtteil
bereitgestellt werden. Das als nächstes geplante Studierendenwohnheim soll
in der Bauweise ökologischen Standards entsprechen. Was schon gebaut ist,
wird jetzt nachgerüstet.
Gut zehn Hektar fasst das Gebiet zwischen den Stadtteilen Ellener Fedl und
Blockdiek, das nun nachhaltig gestaltet werden soll. Die Vision sei aber,
das Anliegen über den Ellener Hof hinaus in den Stadtteil zu tragen. „Den
Aufschlag dafür macht nicht nur der nun einsetzende einjährige Prozess, in
dem die Bürger der Stadt aktiv mitgestalten sollen“, so Muchow. Auch
Klima-Coaches sollen ausgebildet und für Workshops in Schulen und
Freizeiteinrichtungen zur Verfügung stehen. Die Zivilgesellschaft des
Stadtteils jedenfalls scheint bereit zu sein – und legt gleich munter los.
Mit Strategien zur Müllvermeidung, Stromeinsparung und
Ernährungsausrichtung geht das Beteiligungsverfahren unmittelbar in die
erste Runde.
28 Dec 2018
## AUTOREN
Lea Schweckendiek
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.