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# taz.de -- Türkisch-griechische Beziehungen: Griechische Soldaten als Faustpf…
> Ein türkisches Gericht hat die Freilassung von zwei festgenommenen
> Soldaten abgelehnt. Das belastet die bereits angespannten Beziehungen.
Bild: Türkische Polizisten führen in Edirne zwei festgenommene griechische So…
Athen taz | Die Situation zwischen Griechenland und der Türkei ist
angespannt. Jetzt belastet die Festnahme von zwei griechischen Soldaten in
der Region des Grenzflusses Evros das Verhältnis der beiden Nato-Staaten
zusätzlich. Die Türkei will die beiden Griechen als Faustpfand nutzen, um
türkische Soldaten freizupressen.
Die beiden griechischen Soldaten waren am Donnerstagnachmittag festgenommen
worden, als sie bei einer Grenzpatrouille türkisches Staatsgebiet betraten.
Seitdem sitzen sie in der westtürkischen Stadt Edirne in Untersuchungshaft
und sind wegen illegalen Grenzübertritts angeklagt. Der weit schwerer
wiegende Vorwurf der Spionage ist noch nicht offiziell erhoben worden.
Ein Gericht in Edirne wies am Montag den Anspruch der Anwälte gegen die
Inhaftierung ab. Die Soldaten hätten keinen Wohnsitz in der Türkei, hieß es
zur Begründung. Außerdem müsse noch digitales Material ausgewertet werden.
„Wir sind keine Spione, wir haben die Grenze nicht absichtlich überquert.“,
sagten Oberleutnant Angelos Mitretodis und Feldwebel Dimitris Kouklatzis
laut der türkischen Nachrichtenagentur Doğan bei ihrem ersten Verhör vor
Gericht aus. Zu dem Vorfall sei es wegen der wetterbedingten schlechten
Sicht gekommen.
## Viel Schnee
In der Region hatte es in den vergangenen Tagen stark geschneit. Man habe
die von den Schneemassen verdeckten Grenzmarkierungen in dem kleinen
Waldstück nicht gesehen, als man Fußspuren im Schnee gefolgt sei, um
Migranten aufzuspüren, die illegal über die türkische Grenze nach
Griechenland kommen.
Das Verhältnis der beiden historisch verfeindeten Länder hat sich in den
vergangenen Monaten verschlechtert. Verstärkt kam es zu Streitigkeiten und
Provokationen um die Grenzverläufe. So forderte der türkische Staatschef
Recep Tayyip Erdoğan eine Revision des Vertrages von Lausanne aus dem Jahr
1923, durch den die Grenzen beider Ländern festgelegt sind.
Im Februar wurde ein griechisches Patrouillenboot von der türkischen
Küstenwache absichtlich gerammt und dadurch stark beschädigt. Auch
Gasbohrungen südöstlich von Zypern sind ein Streitthema.
Jetzt fordert Ankara im Gegenzug für die Freilassung der beiden
griechischen Soldaten die Auslieferung der acht türkischen Soldaten, die
nach dem Putschversuch im Juli 2016 mit einem Hubschrauber nach
Griechenland geflüchtet waren. Sie hatten damals in Griechenland Asyl
beantragt.
## Kein faires Verfahren
Das oberste Gericht Griechenlands hatte zuvor entschieden, die acht
Soldaten dürften der Türkei nicht übergeben werden, da sie dort kein faires
Verfahren erwarte.
„Griechenland befindet sich nicht im Krieg mit der Türkei“, reagierte der
griechische stellvertretende Außenminister für europäische Angelegenheiten,
Giorgos Katrougalos, am Freitag in Athen auf die Forderung Ankaras. Man
könne sich deshalb auch nicht auf eine Art Gefangenenaustausch einlassen,
so Katrougalos
5 Mar 2018
## AUTOREN
Theodora Mavropoulos
## TAGS
Türkei
Griechenland
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