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# taz.de -- Bahrainischer Aktivist verurteilt
> Der bekannte Oppositionelle Nabil Rajab muss wegen Kritik an der
> Regierung fünf Jahre ins Gefängnis
Von Beate Seel
Im Inselstaat Bahrain am Persischen Golf ist der Menschenrechtler Nabil
Rajab am Mittwoch zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt
worden. Rajab hatte auf Twitter die Intervention der von Saudi-Arabien
geführten Militärkoalition im Jemen kritisiert und damit die Behörden
verärgert. Bahrain ist Teil dieser Koalition, die regelmäßig den Jemen
bombardiert.
Über das Urteil berichtete das Bahrainische Zentrum für Menschenrechte und
das Bahrainische Institut für Rechte und Demokratie (BIRD). „Dieses Urteil
ist ein eindeutiges Beispiel für die Art und Weise, in der die Gerichte in
Bahrain die Meinungsfreiheit unterdrücken“, sagte BIRD-Direktor Sajed Ahmed
Alwadaei. „Anstatt Nabil Rajab für seine mutige und vorbildliche Enthüllung
von Menschenrechtsverletzungen und sein Eintreten für Frieden zu belohnen,
haben sich die Behörden dafür entschieden, ihn zu bestrafen.“ Radjabs Sohn
Adam schrieb auf Twitter über die Reaktion seines Vaters auf das Urteil –
dieser habe gelächelt.
Rajab verbüßt bereits eine zweijährige Gefängnisstrafe wegen „falscher“
oder „bösartiger“ Äußerungen über die Behörden in Bahrain. Er hatte un…
anderem berichtet, dass politische Gefangene in Bahrain gefoltert werden.
Erst im Januar hatte der oberste Gerichtshof Bahrains das Urteil vom
vergangenen Juni bestätigt. Menschenrechtsorganisationen zeigten sich
besorgt über den gesundheitlichen Zustand des Verurteilten. Der 1964
geborene Rajab war in den vergangenen Jahren wiederholt im Krankenhaus.
Rajab ist nicht nur Menschenrechtsaktivist, sondern seit den 1990er Jahren
auch Oppositionsführer – und schon von daher dem Königshaus ein Dorn im
Auge. Als die Proteste des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 auch Bahrain
erreichten, war er bei der Besetzung des zentralen Perlenplatzes in der
Hauptstadt Manama mit von der Partie. Am 17. Februar jenes Jahres, der als
„blutiger Donnerstag“ in die Geschichte des Landes einging, ließ die
Regierung die Proteste gewaltsam niederschlagen. Dabei wurden vier
Demonstranten getötet und über 300 verletzt.
Seither haben die Behörden in Bahrain Dutzende bekannter Aktivisten
inhaftiert und religiöse sowie säkulare Oppositionsgruppen aufgelöst. Im
Vorfeld der Parlamentswahl im Jahr 2014 verschärfte das sunnitische
Königshaus nochmals seine harte Gangart gegen schiitische Kritiker; auch
Rajab fand sich vorübergehend hinter Gittern wieder. (mit afp)
22 Feb 2018
## AUTOREN
Beate Seel
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