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# taz.de -- Israel attackiert Stellungen in Syrien: Kampfjet nach Angriffen abg…
> Ein Militärflugplatz und Ziele nahe Damaskus sollen von Israels Armee
> bombardiert worden sein. Diese reagiert damit auf die zunehmende
> Aktivität des Iran in Syrien.
Bild: Ein F-16-Jet der israelischen Armee – die besitzt jetzt ein Exemplar we…
TEL AVIV/DAMASKUS/JERUSALEM dpa/ap | Bei einer Eskalation der Spannungen
zwischen Israel und Syrien ist ein israelisches Kampfflugzeug an der Grenze
zum benachbarten Bürgerkriegsland abgestürzt. Einer der zwei Piloten sei
schwer verletzt worden, als sich die beiden mit dem Schleudersitz gerettet
hätten, teilte die Armee in Tel Aviv am Samstag mit. Die Piloten seien auf
israelischem Gebiet gelandet. Die Maschine sei wahrscheinlich nicht von der
syrischen Luftabwehr abgeschossen worden, die Untersuchung laufe.
Israelische Jets hatten zuvor im Zentrum des Nachbarlandes den wichtigen
Militärflughafen T4 bombardiert. Dabei seien drei regierungstreue Kämpfer
getötet worden, hieß es regierungsnahen syrischen Kreisen. Auch ein
Munitionslager sei zerstört worden.
Der Militärflughafen T4 in der zentralsyrischen Wüste gilt als wichtiger
Stützpunkt der syrischen Armee und ihrer Verbündeten. Die Regierung wird im
Bürgerkrieg am Boden vor allem von Kämpfern der libanesischen Schiitenmiliz
Hisbollah unterstützt. Diese ist eng mit dem schiitischen Iran verbunden
und Israel feindlich gesinnt.
In einer weiteren Angriffsrunde beschoss Israel auch Ziele südlich der
Hauptstadt Damaskus. Anwohner berichteten, es seien laut Explosionen zu
hören. Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, die Luftabwehr
habe eine „Aggression“ Israels abgewehrt und mehr als ein Flugzeug
getroffen.
## „Iranische“ Drohne abgeschossen
Israels Luftwaffe reagierte mit den Angriffen nach eigenen Angaben auf eine
„iranische“ Drohne, die über die Grenze gekommen und abgeschossen worden
sei. Die Luftwaffe habe bei einem groß angelegten Angriff zwölf Ziele in
Syrien bombardiert, darunter „iranische Ziele“ und die syrische Luftabwehr,
teilte die israelische Armee mit.
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in
Großbritannien erklärte, Israel habe Ziele in der Mitte Syriens und in den
südwestlichen Vororten der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Es habe sich um
zwei separate, aufeinander folgende Luftangriffswellen gehandelt.
Der Iran „spiele mit dem Feuer“ und werde einen hohen Preis zahlen, drohte
der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus am Samstag. Er sprach von
einer „schweren und regelwidrigen Verletzung israelischer Souveränität“.
Die Drohne sei abgeschossen und sichergestellt worden, außerdem habe Israel
die iranische Stellung in Zentralsyrien zerstört, von der die Drohne
gestartet worden sei. Anschließend seien Angriffe auf vier weitere
iranische Ziele und acht syrische Stellungen geflogen worden, sagte
Conricus. Getroffen worden seien unter anderem drei Flugabwehrbatterien.
Das Militär erklärte, es sei „bereit für verschiedene Szenarien“ und wer…
weiter je nach Einschätzung der Lage reagieren. Verteidigungsminister
Avigdor Lieberman berief die Militärführung im Hauptquartier in Tel Aviv
ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
## Iran des Abenteurertums bezichtet
Der leitende israelische Militärsprecher Ronen Manelis sagte, Israel mache
den Iran direkt für den Zwischenfall verantwortlich. Teheran reiße die
Region in ein Abenteuer, von dem es nicht wisse, wie es enden werde, sagte
er. Das iranische Außenministerium lehnte eine Stellungnahme ab.
Israel hat in der Vergangenheit bereits mehrere Drohnen abgeschossen, die
auf sein Gebiet vordrangen, aber auch immer wieder Ziele in Syrien
angegriffen. Erst am vergangenen Mittwoch wurde eine Militäreinrichtung
nahe Damaskus beschossen. Bei dem Ziel handelte es sich um ein
militärisches Forschungszentrum, in dem auch Chemiewaffen hergestellt
worden sein sollen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die meisten
israelischen Angriffe gegen die Hisbollah richten.
Israel warnt seit einiger Zeit vor zunehmendem iranischen Engagement an der
Grenze des jüdischen Staats zu Syrien und dem Libanon. Es befürchtet, der
Iran könnte von syrischem Gebiet aus Angriffe starten oder einen
Landkorridor vom Iran in den Libanon schaffen, über den Waffen leichter zur
Hisbollah-Miliz geschafft werden könnten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Anfang Januar
erklärt, Israel habe „eine langjährige Politik, die Lieferung von Waffen,
die das (strategische) Gleichgewicht zerstören, von syrischem Gebiet aus an
die Hisbollah zu verhindern“. Dies habe sich nicht verändert, „und wenn
nötig setzen wir sie mit Einsätzen durch“.
10 Feb 2018
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James Mattis
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