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# taz.de -- Königin der Welt
Bild: Foto: Alamy/mauritius images
Erst der Blick, er geht nach oben. Dann heben sich die Brauen. „Nee, oder,
du willst ’ne Pizza Margherita?“ Was folgt: Kopfschütteln und komisches
Lachen. Etwas verschämt bricht es ab. Schließlich kommen die Fragen. Aber
warum? Wie kannst du? Einfach sooooo?
Wer in Deutschland eine Pizza Margherita bestellt, darf mit Unverständnis
rechnen. Zu simpel, zu klar: weiß-rot-grün. Lieber wird geguckt und getan,
als sei die Pizza ein ausgerollter Wrap – und „viel hilft viel“ ein Garant
für Geschmack. Als wisse man es hierzulande besser, und kaue deshalb gern
auf viel mehr Farben rum. Gelb, lachsrot, khaki – Mais, Thunfisch, Oliven.
Und da geht einiges mehr.
Aber Stil braucht keinen Mais. Er braucht, wie sich zeigt, auch keinen
Schinken. Keine Funghi, keine Pommes, keine Ananas. Die Italiener haben
gefordert, dass La Margherita Weltkulturerbe wird: ihre Erste, ihre
Königin unter den Pizzen; die, die auf der Karte ganz oben steht.
Und die Unesco fand das richtig. Ab sofort steht die Margherita auf der
Liste der großen Vermächtnisse – genau wie Schloss Versailles, die
Pyramiden in Gizeh und die Freiheitsstatue in New York. Einfach so.
Annabelle Seubert
9 Dec 2017
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Annabelle Seubert
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