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# taz.de -- heute in bremen: „Ein Denkmal der Technik“
Bild: Foto: Hansewasser
taz: Herr Ladeur, was genau können sich Besucher*innen im Alten Pumpwerk
angucken?
Oliver Ladeur: Man kann dort die Bremer Abwassergeschichte vom Mittelalter
bis heute hin bestaunen. Das Besondere dabei ist, dass ehemalige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtentwässerung die Führungen
leiten. Die „Abwasserveteranen“ berichten also aus erster Hand von ihren
eigenen Erfahrungen. Weitere Highlights sind die originalen Pumpaggregate
aus dem Jahr 1915 sowie ein stillgelegter Abwasserkanal.
Warum braucht man in Bremen für die Abwasserabfuhr Pumpwerke?
Da Bremen flach ist, muss das Abwasser zu den Kläranlagen gepumpt werden.
Das Alte Pumpwerk in Findorff liegt an einem der tiefsten Punkte in Bremen,
sodass das Abwasser nach hier hin abfließt. Danach muss es von dort aus in
die Kläranlage Bremen-Seehausen weitergepumpt werden. Nach der Stilllegung
im Jahr 1995 ist nur 100 Meter entfernt ein neues Werk errichtet worden.
Wie kam man auf die Idee, das Alte Pumpwerk zu einem Museum umzubauen?
Als das Pumpwerk aus Altersgründen zugemacht wurde, war die Finanzlage in
Bremen angespannt. An die Ausgabe von Gebührengelder für Museen war gar
nicht zu denken. Allerdings leistete das Pumpwerk bei den Behörden sehr
gute Überzeugungsarbeit. Ein solch imposantes Bauwerk konnte man einfach
nicht abreißen. Im Jahr 1997 gründete sich dann der Verein Altes Pumpwerk,
welcher das stillgelegte Werk zu einem Museum entwickelt hat. So haben die
Ehrenamtlichen es geschafft, dass Pumpwerk zu einem „Denkmal der Technik“
für die Öffentlichkeit aufzuarbeiten.
Warum war es so wichtig, dass das Alte Pumpwerk erhalten bleibt?
Wir nehmen unseren Bildungsauftrag sehr ernst. Daher veranstalten wir
Museumsrundgänge oder nehmen am Tag des Denkmals teil. Auch für
Schulklassen bieten wir kostenlose Führungen an. Im Prinzip wollen wir die
Abwasserentsorgung für die Menschen einfach „anfassbar“ machen. Und nicht
nur das: Heute ist das Alte Pumpwerk ein beliebter Ort für kulturelle
Veranstaltungen. In der alten Maschinenhalle können Jung und Alt Konzerte,
Opern oder auch Kabarett erleben.
Interview Paulina Hemesath
2 Oct 2017
## AUTOREN
Paulina Hemesath
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